Sonntag, 8. August 2010

4/38: Man muss es wollen

25 Km standen an. Nach Trainingsplan eigentlich nur 22 Km. Doch die hatte ich schon an den beiden Wochenenden zuvor gelaufen. Weniger als 25 Km heute hätte ich mir übel genommen. 25 Km war ich in diesem Jahr noch nicht gelaufen. Und so war da erstmal eine Hürde im Kopf. Schon beim Aufstehen spürte ich nagende Zweifel, die sich sofort auf meine Beine übertrugen. Doch ich wollte erstmal loslaufen. 8 Runden auf meiner Hausstrecke standen mir bevor. Am Startpunkt das Auto mit Getränken abgestellt. Es waren 18 Grad, aber die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch. Ich setzte mich mit der langen Distanz auseinander. Ich musste heute sehr langsam laufen. Das war so vorgegeben. Und ich war in dieser Woche schon einmal 19 Km gelaufen. Wesentlich schneller als heute vorgesehen. Da dann nochmals 2 Runden dazu. Das müsste doch eigentlich gehen? Alle 2 Runden wollte ich etwas trinken. Das waren dann schon mal überschaubare Abschnitte. So war ich unterwegs, hatte die Aufgabe zerlegt und es war gar nicht mehr so schlimm. Ich schaffte die ersten 4 Runden. Lief fast vorschriftsmäßig langsam und es war kein Problem. Und ich wollte den Rest auch noch. Ja, ich sagte es mir immer wieder, dass ich es will. Um etwas zu schaffen ist die Voraussetzung es zu wollen. Und dann geht es auch. Es ist immer auch eine Kopfsache. Nach 6 Runden war es Zuversicht, fast schon Gewissheit. Ich schaute nicht mehr auf die Uhr. Lief meinen Rhythmus. Ich war sicher etwas schneller geworden. Es war mir egal. Unterwegs gab es heute nichts Ungewöhnliches. Eine Schar von etwa 15 Raben hatte sich auf "meinem" Weg breit gemacht: "Wie die Geier," dachte ich. Aber ich war ja heute noch nicht so weit. Und so ergriffen sie widerwillig die Flucht. Ein winziges Kanninchen, ein aufgescheuchtes Fasanenmännchen und natürlich Scharen verwilderter Tauben. Mit dem Bauern auf dem Traktor tauschte ich den Morgengruß aus und schließlich sprach ich noch ganz kurz mit einer Bekannten, die gerade vom Brötchenholen auf dem Heimweg war.

Am Ende hatte ich meine 8 Runden und 25,4 Km zusammen. Das sorgt für die nächsten 14 Tage wieder für Zuversicht.

1 Kommentar:

Eddy hat gesagt…

Bravo! Du hast dem Schweinehund gezeigt, wer der Herr im Haus ist. Und diese Vogel-Viecher sollen sich einfach noch ein paar Jahrzehnte verdrücken: so lange wir laufen, gibt es nichts zu holen für diese Biester :-)