Mittwoch, 30. April 2014

Der Kampf um die tägliche Meile

Mittwoch, 30 April 2014, gleich 17 Uhr. Gleich ist mein letzter Lauf in diesem Monat zu Ende. Frühlingshafte 20 Grad, die Sonne lugt durch die lockere Bewölkung. Die Luft ist schwül und ich bin ordentlich ins Schwitzen gekommen. Die Luft ist voller Pollen; insbesondere die Pusteblumen machen sich heute auf den Weg. Die Mücken hingegen lassen mich heute unbehelligt. Ansonsten sind sie für diese Jahreszeit eine ziemlich große Plage. Wie soll das erst im Sommer werden. Im Wald war es etwas matschig. In den letzten beiden Tagen hat es endlich mal etwas geregnet.Das war auch bitter nötig. Es war ein ruhiger Lauf. phasenweise war ich tief in mir versunken. Na immerhin habe ich noch den Feldhasen wahrgenommen, der hopelnd vor mir das Weite gesucht hat. Sicher ist sicher. Das wichtigst an dem heutigen Lauf am Ende des Monats: Er war völlig beschwerdefrei oder besser gesagt: ich war beschwerdefrei. Und darüber war und bin ich zutiefst dankbar. Denn zuletzt habe ich doch die Erfahrung gemacht, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist


Am 18. April abspolvierte  ich mit mehr als 23 Km meinen längsten Lauf in diesem Monat. Es sollte die Zäsur im Laufmonat April werden. Am Tag nach dem langen Lauf verspürte ich heftige Schmerzen im Aduktorenbereich, einseitig auf der linken Seite. Ich versuchte es trotzdem gleich am frühen Morgen. Es war nicht ausschließlich die frische Morgenluft, die mir vereinzelte Tränen in Augen trieb. Mit Mühe schafte ich wenig mehr als eine Meile, so dass der Lauf die Serie noch aufrecht erhalten konnte. Ich verzichtete dann am Nachmittag auf das Heimspiel meines Fußballvereins, erstmals seit vielen Jahren aus gesundheitlichen Gründen. Es war ein guter Schritt, der wenigstens weitere Belastungen vermeiden half und das Ausruhen tat gut. In den nächsten Tagen ließen die Schmerzen nur langsam nach. Die Verletzung ist bis heute präsent, aber sie verbessert sich zusehends und beim Laufen, wenn ich es zurückhaltend ausübe, stellt es keine Behinderung mehr dar. In den folgenden Tagen hatte ich kurzzeitige Beschwerden mal im rechten Sprunggelenk, dann im linken Knie, vielleicht als Folge einer unbewußten Schonhaltung. 

Insgesamt war es eine echte Herausforderung. Die Frage, ob es noch gesund oder schon krank war, kann man stellen. Auch die  Frage, ob man so etwas machen sollte mag aufkommen. Ich kann diese Fragen am Ende des Monats nur für mich beantworten. Ja, es war schwer und ja, es war gutund richtig. Ich fühle mich am Ende sogar irgendwie beflügelt, weil ich diese Hindernisse überstanden habe. Es geht wieder aufwärts. Zufriedenheit, ja Freude sind wieder auf dem Vormarsch.

 April, aus und vorbei. Wo ist er nur so schnell geblieben? Frühling, auch fast schon durchgehuscht. Alles um einige Wochen zu früh. Im Frühling zeigen sich Veränderungen und Vergänglichkeit besonders intensiv. Es grünt und blüht und ehe man sich versieht ist es auch schon wieder verblüht. Wie die Pusteblume! Ein bisschen Wind und weg damit. April, April, der weiß nicht was er will. Dieser April jedenfalls entsprach dem gängigen Klischee jedenfalls nicht. Stabile, ruhige Wetterphasen, fast immer mild und in der Spitze bis 24 Grad warm und deutlich zu wenig Regen. Nur am 14. April absolvierte ich einen Lauf mit "echtem"  Aprilwetter. Der Hagelschauer und die Windböen werde ich in Erinnerung behalten. Ebenso wie das Überklettern eines umgestürzten Baumriesen.


Als Chronist in eigener Sache die Auflistung meiner Läufe im April:

Di. 01.04.2014     3,03 Km

Mi. 02.04.2014   2,99 Km      

Do.03.04.2014   3,02 Km         

Fr. 04.04.2014     3,69 Km

Sa.Mo. 05.04.2014     8,59 Km

So. 06.04.2014     14 Km

Mo. 07.04.2014    10,01 Km

Di. 08.04.2014     2,99 Km

Mi. 09.04.2014     2,88 Km

Do. 10.04.2014    10 Km

Fr. 11.04.2014      3,02 Km

Sa. 12.04.2014      3,64 Km

So. 13.04.2014     10,2 Km

Mo. 14.04.2014      7,49 Km
Hagel und Sturmböhen; umgestürzter Baum muss überklettert werden, ein echter Aprillauf

Di. 15.04.2014     2,35 Km

Mi. 16.04.2014     12,1 Km

Do. 17.04.2014     3,03 Km

Fr. 18.04.2014    23,45 Km   
Vor dem Lauf am frühen Morgen fühlre ich mich stark verspannt; erst umfangreiche Lockerungsübungen lassen den Lauf zu. insgesamt sechs Rehe gezählt; der Kopf erzwingt den Beinen mehr Kilometer ab als vielleicht gut tut

Sa. 19.04.2014   1,68 Km
Aduktorenverspannung links, Schmerzpegel 6, Notlauf

So. 20.04.2014     1,7 Km
weiterhin Schmerzen, im Tagesverlauf Zweifel, ob es weiter geht

Mo. 21.04.2014     1,88 Km
Schmerzen, aber leichte Besserung

Di. 22.04.2014     2,18 km
schmerzfrei, aber Verletzung ist latend spürbar

Mi. 23.04.2014     3,7 Km
Tagsüber starke Schmerzen im rechten Fußgelenk; erst gegen 22 Uhr kann ich mich aufraffen; es geht dann besser als gedacht

Do. 24.04.2014     2,53 Km

Fr. 25.04.2014      3,7 Km

 Sa. 26.04.2014     8,75 Km
mühselig und ohne Kraft

 So. 27.04.2014     2,17 Km

Mo. 28.04.2014     4,53 Km
vor dem Laufen starker Schmerz im linken Knie; ich verzichte heute auf die "Betiebs-Crosslaufmeisterschaften und laufe lieber alleine. Da ich auch für meine Verhältnisse recht langsam laufe geht es doch ganz gut.

Di. 29.04.2014      2,15 Km

Mi. 30.04.2014     6,3 Km

283 Lauftage sind jetzt im Modus des Täglichlaufens absolviert. In diesem Monat sind 167 Kilometer hinzugekommen. Wichtiger aber ist die Tatsache, dass ich auch in diesem Monat täglich zumindest ein kleines Läufchen absolvieren durfte. Die Jahreskilometer liegen jetzt bei 745 Km. Das entspricht der Entfernung Recklinghausen - Posen. Also dann:dzień dobry !