Sonntag, 31. Januar 2010

Ich bin auf 200!


Ich bin nicht nur auf 180; ich bin sogar auf 200. Es ist nicht nicht so, daß ich gleich explodiere. Im Gegenteil, die Luft ist sozusagen raus, nach 201 Km im Januar. Beschwert habe ich mich schon genug über das Wetter. Könnte auch was über die letzten Kilometer heute erzählen, den Neuschnee, die Glätte ... Ist aber gelaufen und zwar reichlich. 23:12:49 Stunden habe ich für diese 201 Km gebraucht, ist ein Schnitt von 6:56 Min./Km. Besonders die letzten beiden Läufe im Schnee haben den Schnitt verlangsamt. 17 Mal war ich im Januar laufen, macht pro Lauf ein Schnitt von 11,8 Km oder pro Kalendertag 6,5 Km. Jetzt kommt der Februar; wenn sich die Bedingungen nicht bald deutlich verbessern, werden es deutlich weniger Kilometer werden. Denn eine solche Schinderei ist auf Dauer nicht auszuhalten. Ich habe fertig!

Der nächste Marathon...

Post aus Duisburg. Sagen die jetzt die Winterlaufserie schriftlich ab? Oder wird darum gebeten eine Schneeschaufel am nächsten Samstag mitzubringen. Mitnichten! Die Anmeldebestätigung für den 27. Rhein-Ruhr-Marathon ist da! Findet am 30. Mai statt. Noch vier Monate. Der Schnee wird bis dahin geschmolzen sein. Womöglich kann ich mich dann ja darüber beklagen, dass es viel zu warm ist um Marathon zu laufen. Jedenfalls bin ich hoch motiviert und wild entschlossen dieses Projekt zu vollenden. Bekanntlicherweise versetzt der Wille ja Berge. Aus den zaghaften und daher nicht geglückten Versuchen der zweiten Jahreshälfte 2009 heißt es die richtigen Lehren zu ziehen. Volle Konzentration auf ein Ziel und nicht verzetteln, auch wenn es manchmal verlockende Irrwege gibt. Für die nächsten vier Monate heißt es also gesund bleiben und reichlich Kilometer fressen!

Samstag, 30. Januar 2010

Gras fressen?



Die Redewendung "Gras fressen" bedeutet nach meiner Erinnerung, dass jemand der ein bestimmtes Ziel verfolgt dafür alles geben muss, im wahrsten Sinne des Wortes also notfalls auch Gras fressen muss. Für einen der vor hat einen Marathon zu laufen trifft das wohl auch zu. Zur Zeit ist es aber nichts mit dem Gras fressen. Über Nacht hat es circa 10 cm Neuschnee gegeben. Pulverschnee vom feinsten. Statt "Gras" müsste es also heißen "Schnee fressen". Der Winter zieht in diesem Jahr alle Register um mich vom Laufen abzuhalten. In den letzten Tagen hat es bei Temperaturen knapp über Null Grad immer wieder Schneegestöber gegeben. Zum Tauen war es nicht mild genug; zum liegen bleiben des Schnees war es wiederum nicht wirklich kalt genug. Was einen rutschigen Untergrund aus gefrorenen Schneeresten und hinzukommenden Schneematsch bedeutete. Der Neuschnnee heute morgen kam so wie gerufen. Hoch genug, um den nahezu unpassierbaren Untergrund zu bedecken. Also raus heute am frühen Morgen, noch bei vollständiger Dunkelheit und loslaufen. Es fehlen noch etwa 22 Km um die anvisierten 200 Km in diesem Monat zu schaffen.
Der Schnee leuchtet auch in der Dunkelheit und zunächst spendet der Mond reichlich zusätzliches Licht. Der fast volle Mond lugt zwischen den Wolken hervor. Ein mystisches Bild in der Schneelandschaft. Wer noch im Bett liegt hat was verpasst.
Ich bin arg mitgenommen von der zu Ende gehenden Woche. Starke Kopfschmerzen, fast schon Migräne. Zum Schluß hat es negativen Stress gegeben. Der wirkt auch körperlich; ich bin zerschlagen und leide trotz des langsamen Laufens unter Atemnot. Der gestrige Tag, der mir einen Teil des Schlafes heute Nacht geraubt hat, jagt mir durch den Kopf und eigentlich durch den ganzen Körper. Ich tröste mich, an dem Schauspiel des Mondes, an der Winterlandschaft im Dunkeln, der Vorstellung, dass ich meinem Ziel, die 200 Km in diesem Monat zu schaffen, heute ein gutes Stück näher kommen werde.
Außerdem habe ich die Hoffnung, dass mir das Laufen hilft mich abzureagieren, die unerträglichen Spannungen abzubauen. Ich weiß aus der Erfahrung, das geht. Aber heute Morgen ist es ein mühseliges Unterfangen Aber schon nach ein paar Kilometern spüre ich erste innere Erleichterung.
Der Untergrund ist schwierig. Der Schneematsch ist teilweise zu Klumpen gefroren. Tiefe Spurillen auf dem Wirtschaftsweg der durch die Felder führt und dann die Dunkelheit, die zunächst nicht erkennen lässt, was mich beim nächsten Schritt erwartet. Ohne den tiefen Neuschnee ginge es gar nicht. Laufen, stolpern rutschen ist angesagt. Da wo es sich anbietet laufe ich auch auf der Straße. Die ist jetzt wie leergefegt, aber nur was Autos anbelangt. Schnee ist hier reichlich vorhanden. Allerdings ist der schon festgefahren. Man kann drauf laufen, wenn man vorsichtig ist. Ansonsten ziehe ich außerhalb der Straße die erste Spur in den Schnee. Das ist schön, macht Spaß, warum auch immer.
Nach circa 45 Minuten geht es mir hervorragend. Kopfschmerzen und Atemnot? Das war gestern. Jetzt bin ich wieder ganz ich selbst. Lasse meinen Gedanken freien Lauf, fange an zu träumen. Das ist das Gefühl von Freiheit und Unbeschwertheit. Mir tun die Nichtläufern leid. Aber es gibt ja mehrere Möglichkeiten mit sich ins Reine zu kommen, sich selbst zu finden. Meine Methode dafür ist das Laufen.
Nicht dass es leicht wäre. Es ist heute Schwerstarbeit. Aber wenn es denn sein muss. Hau rein, fresse die Kilometer, lass`den Dampf aus dem Kessel.
Heute ist es der Kampf, den ich mit mir selbst austrage, der für Zufriedenheit sorgt. Vor 2 Tagen durch die Haard auf den frisch zugeschneiten Radweg war es das Laufen für sich genommen, welches Glückshormone wie aus dem Nichts ausspuckte. Ich hatte schon einen guten Tag hinter mir. Und dann noch ein unbeschreiblich befreites Gefühl beim Laufen. Eine Spur war da schon auf meinem Weg. Die Schritte kürzer als meine eigenen. Des Rätsels Lösung kam mir nach 30 Minuten entgegen. Ein etwas kleinerer, älterer und noch langsamerer Läufer als ich es selbst bin. Ja, so was gibt es.
Ich werde manchmal, gerade jetzt im Winter grfragt, warum ich das mache. Es gibt viele Gründe. Heute war es, weil ich kämpfen wollte; ich wollte nicht am Boden zerstört das Wochenende verbringen müssen. Die Gnugtuung kam, als ich diesen Kampf gewonnen hatte, meine Kilometer gelaufen war. Ich hatte es geschafft; und meine 200 Km sind auch in Sichtweite. 191,5 Km sind geschafft. Die restlichen Schritte wollen zwar auch noch gelaufen sein, Morgen, am letzten Tag des Monats. Aber der Winter müsste sich schon echt was einfallen lassen, um das jetzt noch zu verhindern. Notfalls spiele ich wieder "Schneepflug" und lege die erste Schneise in den Schnee.

Montag, 25. Januar 2010

Laufen oder Rodeln?

Rodeln macht wohl zur Zeit mehr Sinn.
Aber immer hin: 157 Laufkilometer habe ich in diersem Monat schon. 43 Km fehlen noch. Hauptsache "mein" Radweg ist von Schnee und Eis befreit.


Sonntag, 17. Januar 2010

Selbstüberwindung

Kälte, Schnee, Eis und jetzt zur Abwechslung knapp über Null Grad, dabei Regen und Wind. Und dann immer noch die kurzen Tage. Aber was beklage ich mich, es ist Januar. 200 Km habe ich mir für diesen Monat vorgenommen. Ist eine Meng bei den Bedingungen. Aber in dieser Woche sind ja ein paar Kilometer dazu gekommen: Montag, Mittwoch und Freitag jeweils 14,6 Km und heute 15,9 Km, fast 60 Wochenkilometer. Gestern habe ich dazu noch meine Inliner aus dem Keller gekramt und bin auf dem Radweg durch die Haard meine Laufstrecke abgerollt. Bergab ist es ja ein schönes Tempo. Die Kilometer werden aber nicht dazu gerechnet. Heute war das Wetter saumäßig schlecht. Morgens eine trübe Suppe, die ab Mittag durch dicke Schauer und teilweise unangenehmen Wind abgelöst wurden. Dabei satte 5 Grad plus. So circa 500 m meiner Laufrunde sind noch von Eis bedeckt. Am Streckenrand gibt es aber einen schmalen Streifen, der gangbar ist, teilweise so breit wie ein Schwebebalken, über Stock und Stein und über angetauten Boden. Das ganze heute fünf Runden lang. Dabei noch 2 1/2 Kilo unerwünschtes Mehrgewicht. Da heißt es immer, Schokolade macht glücklich. Stimmt, für Bruchteile von Sekunden. Dann mach sie schwer, träge, lansamer und unzufrieden, jedenfalls wenn man Läufer ist. Aber vielleicht ist das mit dem Glück ja grundsätzlich so strukturiert. Jedenfalls bin ich auch heute meinen Stiefel runter gelaufen. Bin jetzt bei gut 112 Km für Januar. Die "200" sind noch in Sichtweite. Auch nach einem Lauf wie heute fühlt man sich hinterher richtig gut. Regen und die "frische" Luft haben die Seele ordentlich durchgespült.

Samstag, 9. Januar 2010

Nur die Harten kommen in den Garten!


Tief "Daisy" treibt ihr Unwesen mit Sturm und Schnee. Zum Glück ist es nicht ansatzweise so schlimm, wie von einigen Medien marktschreierisch angekündigt. Jedenfalls ist es gelungen viele Zeitgenossen in Angst und Schrecken zu versetzen. Am Freitag wurden die Supermärkte geplündert. Samstag dagegen war tote Hose. Daisy schickte immerhin ein paar Flocken. So 5 cm Schnee hat es bei uns im Laufe des Tages wohl gegeben. Die Böen waren teilweise aber nicht zu verachten. Beileibe kein Laufwetter. Aber in Haltern sollte der Lauf "Rund um den Halterner See" in seiner dritten Auflage statt finden. Im Internet wurde vorsorglich die Möglichkeit ins Auge gefasst den Lauf abzusagen. Es war sicher eine grenzwertige Sache. Da Daisy nicht gar so ungnädig war konnte ich dann doch noch die Rutschpartie auf vier Rädern nach Haltern antreten. Ein kleines Abenteuer zur Einstimmung. In Haltern konnte ich mich dann zügig nachmelden. Ich hatte dann auch noch Zeit zum Einlaufen oder soll ich besser sagen zum Aklimatisieren? Warm anziehen war schon mal erste Läuferpflicht. Es gibt allerdings auch bei so einem Wetter einige Exoten, die halbnackig durch die Gegend laufen, schon beim warm machen. Ich hingegen mit: zwei paar Socken, zwei paar kurze Unterhosen, zwei langärmlige T-Shirts, lange Laufhose, Laufjacke, zwei paar dünne Wollhandschuhe und Kappe. Und in den ersten paar Minuten auch noch sicherheitshalber eine Jacke mit Kapuze drüber. Das war dann allerdings doch zuviel des guten. Mir wurde rasch warm und ich legte die Jacke schnell wieder ins Auto zurück. Beim Einlaufen machte ich schnell Bekanntschaft mit dem glatten Untergrund, überwiegend fest getreten. Das würde ein schwieriges Unterfangen werden, war mir schnell klar. Hauptsache gesund ankommen. So knapp unter 70 Minuten?

Der pünktliche Startschuss brachte jedenfalls die Erlösung vom Warten in der Kälte.

Wie läuft man bei so einem Wetter? Jedenfalls sehr konzentriert, den Blick immer auf den Untergrund gerichtet. Beim Abdrücken mit dem Vorderfuß spürt man dann wie rutschig es ist. Das kostet Kraft, was auf den ersten Kilometern aber zunächst kein Problem sein sollte. Ich hatte eine kleinere Gruppe Läufer unmittelbar vor mir. Es war gut sich da dran zu hängen. Der erste Kilometer war nur etwas langsamer als 6 Minuten. Das schien mir für meine Verhältnisse bei den Bedingungen doch etwas zu schnell zu sein. Auch zehn Kilometer können lang werden, wenn man zu schnell angeht. Ich blieb trotzdem bei dieser Gruppe.

Rund um den See? Die ganze Konzentration galt dem Untergrund. Also wenig See, dafür vielmehr Schnee. Und zwar von unten und oben. Das Schneetreiben hatte mich dazu gebracht die Brille sehr schnell abzusetzen. Immerhin konnte ich sehen, dass der Halterner See nicht zugefroren ist.

Heute wollte ich keinesfalls wie am letzten Sonntag geschehen in den Schnee fallen. Gelegenheit gab es dafür aber reichlich. Auf ein paar abschüssigen Metern geriet ich auch deutlich ins Rutschen. Der Läufer hinter mir bat dann auch darum nicht zu bremsen. Bis 4 Kilometer konnte ich das Tempo eigentlich ganz gut mithalten. Doch die Strecke wurde für meine Begriffe immer schwieriger zu Laufen. Nach 4,8 Km gab es den Wendepunkt. Wegen einer gesperrten brücke ging es eben nicht um den ganzen See herum.

Bei den Kilometern 4 - 6 verlor ich etwas Zeit und die kräfte schienen schon aufgebraucht. Die Durchgangszeit bei 5 Km kag bei etwa 30:50 Minuten. Nach Kilometer sieben hatte ich dann aber wieder einen besseren Rhytmus. Die letzten 2 Kilometer waren lang und schwer. Ich war froh, als ich das letzte Kilometerschild mit der schönen Zahl "9" entdeckte. Das Ende war Nahe.

Zieldurchlauf, Zeit und Startnummer erfassen und ordentlich ausschnaufen. Der Tee an der Seehalle war wirklich warm. Das tat gut. Schön sich in der warmen Halle aufhalten zu können.

Habe mir ein Bild von meinem Lauf durch das Schneegestöber gekauft. Kaffee und Kuchen gab es auch zu sehr Läuferfreundlichen Preisen. Und gleich nach der Siegerehrung waren auch dieUrkunden ausgelegt. Die Veranstaltung war aus meiner Sicht von vorn bis hinten gut organisiert.

Zurück sparte ich mir die Autobahn und für über die Landstrasse durch die verschneite Haard. Bei so einem anstrengenden Lauf kommt die Freude erst wenn man sich etwas erholt hat. Ich war jedenfalls froh, dass ich nicht wie im letzten Jahr bei ähnlichen Bedingungen gekniffen habe.

Meine Zeit war mit 1:01:38 Stunden bei den Bedingungen gar nicht mal so schlecht. Ganze 109 Läufer waren im Ziel des 10 Km Laufes. "Weicheier" waren wohl nicht dabei. Nur die Harten komm` im Garten!

Freitag, 8. Januar 2010

It`s Cool Man!


"It`s Cool Man" ist reichlich untertrieben. Es ist lausig kalt! Und für`s Wochenende ist wieder Schnee angesagt. Dabei bin ich doch schon beim Laufen am letzten Sonntag in den Schnee gefallen. Echt und tatsächlich. War eine Unebenheit, die der Neuschnee verdeckt hatte. Plumps und schon war ich unten! War nicht weiter schlimm. Ging sofort weiter. Ist ja weich der Schnee. Jedenfalls wenn er frisch gefallen ist. So ist das halt, wenn man die Warnung seiner eigenen Tochter nicht ernst nimmt. Die hat mich nämlich schon im Juli gewarnt: "Fall nicht in den Schnee!" Ab sofort wird aufgepasst.

Es sind schwere Zeiten für Läufer. Meine üblichen Laufstrecken sind kaum noch zum Laufen geeignet. Der Schnee ist platt gefahren oder platt getreten. Es ist sauglatt. Habe aber einen geräumten Radweg ausgemacht, zwischen Marl und Haltern, direkt durch die Haard. Da bin ich in dieser Woche zweimal gelaufen. War wunderschön! Jetzt warten wir mal was das Wochenende so bringt.