Montag, 28. Februar 2011

Ruhiger Februar


Der Februar 2011 ist praktisch schon Vergangenheit. Heute, am 59. Tag des Jahres, ein kurzer Rückblick und einen kleinen Zwischenstand zu meinem Vorhaben "100 Tage laufen - 1.000 Km".

Was die nackten Zahlen angeht, so sieht es so aus:

Gesamtkilometer 2011 590,3 Km
Februar 253,6 Km (und damit mehr als 50 Km als in einem Februar zuvor).
"Natürlich" an allen bisherigen 59 Tagen des Jahres gelaufen.

Mental gab es ab Monatsmitte ein kleines Tal zu durchlaufen. Inzwischen ist aber etwas mehr Freude zurückgekehrt. Mein temporäres Laufprojekt findet also seine Fortsetzung. Der Ausgang bleibt höchst fraglich. Wenn ich sage, es waren nicht ein Kilometer mehr drin, so heißt das nichts anderes, dass ich bei den Umfängen am absoluten Limit bin. Auf diese Grenzerfahrung habe ich mich bewußt eingelassen. Es gibt also keinen Grund zu jammern und zu klagen. Ich mache lediglich das, was ich mir selbst vorgenommen habe. Der Reiz liegt in der Herausforderung.

Allerdings wäre es unbefriedigend nur auf Tage und Kilometer zu schauen. Wer jeden Tag raus geht, der nimmt auch einiges mit. Zum Beispiel das Wetter. Für einen Wintermonat war der Februar bei uns doch ziemlich mild. Zwar gab es in der zweiten Monatshälfte einige Male Nachtfrost; doch ich hatte insgesamt lediglich 3 Läufe mit Minustemperaturen und da waren es auch gerade nur mal -1 Grad. Aus meiner Sicht ein ruhiger Monat, ohne große Wetterkapriolen, von gelegentlichem Wind einmal abgesehen. Und es war doch auch ziemlich trocken. Nur einen Regenlauf musste, konnte oder durfte ich absolvieren, nämlich am gestrigen Sonntag. Und so dolle war es auch nicht mit dem Regen. Da war es eher wieder einmal der Gegenwind, der mich herausforderte. Bemerkenswert und spürbar, in welchem Maße die Tage sich schon verlängert haben und trotz eines ständigen Zeitmangels waren es gerade Mal 5 Läufe, die bei überwiegender Dunkelheit stattfanden.

Laufhöherpunkte gab es wenige, die ich für diesen Monat aufzählen könnte. Zuerst sicher die einmalige Begegnung mit einer Schafherde; dann jeweils einen schönen Sonnenauf- und -untergang. Den 2. Lauf der Winterlaufserie über 15 Km mit fast 3.000 Teilnehmern durch ein schönes Laufareal an der Duisburger Seenplatte würde ich auch noch hervorheben. Ansonsten eher ruhige Läufe und dagegen kann man doch auch nichts einwenden.


Hier die Läufe, die ich bisher nicht dokumentiert habe:

Mo. 28.02.2011 10,1 Km
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So. 27.02.2011 8,7 Km
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Sa. 26.02.2011 17,0 Km
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Fr. 25.02.2011 3,7 Km
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Do. 24.02.2011 9,4 Km

Mi. 23.02.2011 10,2 Km
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Di. 22.02.2011 6,9 Km
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Mo. 21.02.2011 10,1 Km

Sonntag, 27. Februar 2011

Wettkampf und Täglichlaufen (Teil 2)

15 Km in Duisburg, zweiter Lauf der Winterlaufserie. Am Mittwoch hatte ich zur Vorbereitung noch ein Intervalltraining eingeschoben. Sicher um 2 Tage zu spät. Aber es hatte vorher zeitlich nicht geklappt und ich hatte in den Tagen zuvor ohnehin mit schweren Beinen zu kämpfen. So stand ich dann in Duisburg am Start. Die Bestzeit vor 2 Jahren mit 1:27:08 Stunden war heute sicher weit entfernt. Ich wollte versuchen einen Schnitt unterhalb von 6 Min./h zu laufen. Auch das ungewiss. Das Wetter hatte sich gehalten 10 Grad, etwas windig, aber vor allem trocken. Wie vier Wochen zuvor bei dem 10 Km-Lauf erwischte ich gleich mit 5:53 Min./Km das richtige Tempo. Und, ich erwischte bald auch wieder das Läuferpärchen, welches mich schon beim letzten Mal so knapp unter die 6 Min./h gehalten hatten. Ein schöner Zufall die beiden wieder vor mir zu haben. 10 Grad sind doch ganz schön warm für den Wintermonat Februar. Ich schwitze ganz ordentlich und wunderte mich über die Bekleidung vieler Mitläufer, die dick verpackt waren mit langer Laufhose, Jacke, Pudelmütze und Handschuhe. Erwarteten die während des Laufes einen Temperatursturz? Bis zum fünften Kilometer blieb es recht konstant. Mit 29:30 Min. war ich 30 Sekunden unter meinem "Soll". Dann ging es in den Wald auf teilweise recht schmalem Weg. Es staute sich ein Wenig. Das Tempo verlangsamte sich jetzt etwas über 6 Min./Km. Nach gut 8 Km gab es eine Versorgung mit Wasser, die ich wegen der inneren "Hitze" dankend annahm. Jeden Kilometer verlor ich ein paar Sekunden auf meinen Plan. Nach dem 12. Km hatte ich nur noch 11 Sekunden "Vorsprung". Mir reichte es jetzt. Bei nächster Gelegenheit überholte ich meine beiden "Hasen" und ich versuchte das Tempo ganz vorsichtig zu steigern. Viel zuzulegen hatte ich aber auch nicht und einen Einbruch wollte ich auch nicht riskieren. Aber beim 13 Km war ich doch wieder unter die 6 Min./Km. "Nur" noch 2 Km und ich war jetzt zuversichtlich, dass ich planmäßig zu Ende laufen könnte. Es kam ja noch der letzte Kilomter und für den hatte ich mir einen Vorsprung von 25 Sekunden herausgelaufen. Der Hinweis auf die letzten 500 Meter, nochmals 20 Sekunden gewonnen. So konnte ich dann mit der Gewißheit ins Stadion einlaufen, dass ich genau das schaffen würde, was ich ich vorgenommen hatte. Geworden sind es dann 1:29:19 Stunden. Mein 2. bestes Ergebnis bei der 5. Teilnahme in Duisburg.

Gewonnen hat übrigens der frühere Europameister Jan Fitschen in 45:38 Minuten. Weitere Gedanken zum Thema Wettkampf erübrigen sich damit. Für die Masse der Sportler ist und bleibt es eine Auseinandersetzung mit sich selbst. Dass andere Läufer um einen herum sind, ist dabei lediglich ein hilfreicher Anreiz.

Wäre ich in der laufenden Woche 15 Km weniger gelaufen, so hätte ich vielleicht ein paar Sekunden schneller sein können. Dann hätte ich allerdings das Täglichlaufen einschränken müssen. So ist es halt ein Kompromiss, einen Weg den ich temporär gehe.

Morgen ist der letzte Tag des Monats Februar. Dann wird abgerechnet. Aber so schlecht wird es wohl nicht sein.

Samstag, 19. Februar 2011

Halbzeit ohne Pause

"100 Tage - 100 Läufe - 1.000 Km", so wollte ich es machen. Heute ist schon der 50. Tag des Jahres, ich habe sozusagen Halbzeit! Da es Morgen weiter gehen soll allerdings ohne Pause. Bislang jedenfalls scheine ich auf Spur zu sein. 510,5 km liegen hinter mir. Eine Vorhersage, ob es mir als Ganzes gelingt, ist schwierig. Noch nie bin ich eine solche Serie gelaufen und die Kilometerumfänge sind für mich absolut grenzwertig. Nach oben ist da kein Spielraum mehr. Auch daher habe ich in dieser Woche etwas nachgelassen. Aber es geht weiter.

An sich war es eine ruhige Woche und es gäbe wenig zu berichten. Jeden Tag laufen ist ja ganz einfach: Schuhe anziehen und loslaufen. Gelegentlich ist es dann auch mal etwas schwieriger in die Gänge zu kommen. Manchmal erwischt einem so ein Tief aus dem Nichts. So am Mittwoch bei mir. Nachmittags um 16.15 Uhr zu Hause, was äußerst selten passiert. Aber es ging einfach nicht. Erstmal auf die Couch, denn ich war unendlich müde, die Beine schwer wie Blei;der ganze Körper wie gelähmt. Ich wollte, aber es ging nicht. Nach einer guten Stunde der Ruhe fühlte ich mich aber etwas besser. Also raus und wenigstens eine kurze Ruhe drehen, denn eines wollte ich nicht: dass es heute schon zu Ende geht. Als ich vor die Haustür trat, wußte ich, jetzt hatte ich gewonnen, denn ich hatte mich auf dem Weg gemacht. Der war heute gemessen an Kilometern kurz. Für die Beine und für den Kopf aber beschwerlich. Aber jedenfalls war die Serie gerettet.

Am gestrigen Freitag, meinem 49. Lauftag in diesem Jahr, hatte ich die 500 Km-Marke vor Augen. Es fehlten noch etwas mehr als 13 Km. Klar, die wollte ich dann auch schaffen. Es war ein Lauf in vollständiger Finsternis, da bei uns im Stadtteil die Straßenbeleuchtung ausgefallen war. Man glaubt gar nicht, was so etwas ausmacht; richtig gespenstisch war das. Mir war es aber auch recht; meine Müdigkeit blieb in der Dunkelheit verborgen. Aber die fehlenden Kilometer bin ich selbstverständlich doch gelaufen.

So. 20.02.2011 3,7 Km (nachgetragen am Sonntag)
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Sa. 19.02.2011 10,0 Km
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Fr. 18.02.2011 13,7 Km
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Do. 17.2.2011 6,7 Km
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Mi. 16.02.2011 3,7 Km
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Di. 15.02.2011 10,1 Km
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Mo. 14.02.2011 3,7 Km

Sonntag, 13. Februar 2011

Jeder Lauf ist wie ein Überraschungsei!



Jeder Lauf ist anders. Ich laufe los und weiß nicht was auf mich zukommt. In der zurückliegenden Woche gab es einige schöne Überasschungen.

Montag: tagsüber Beschwerden mit dem linken Bein: Schmerzen im Oberschenkel, im Knie und in der Wade. Laufen? Für eine kleine Runde würde es vielleicht reichen. Ich mache ein paar Lockerungsübungen und laufe vorsichtig los. Beschwerden und meine Zweifel haben sich ganz schnell in Luft aufgelöst. Völlig überraschend und gewiß nicht geplant laufe ich auf meinen 7,7 Km langen Rundkurs einen Streckenrekord.

Dienstag: ein wunderschöner Lauf bei strahlend blauem Himmel; tagsüber war es wieder sehr mild, doch am späten Nachmittag hat es sich schon etwas abgekühlt. Ich habe mal meinen Fotoapparat mitgenommen, denn ich erwarte einen schönen Sonnenuntergang. Den gibt es in der Tat und ich kann mich kaum satt sehen. Aber zum Fotografieren bin ich zur falschen Zeit an der falschen Stelle. Trotzdem hier die beiden Fotos von dem Lauf.Es war einfach nur göttlich.

Mittwoch: ich komme körperlich und mental müde von der Arbeit. Es ist ein trüber Tag. Heute werde ich wohl nicht sehr viele Kilometer schaffen. Nach knapp 10 Minuten habe ich den Wirtschaftsweg durch die Felder erreicht. Ich bewege mich in Richtung des ersten Bauernhofes und bin mit einem Male hellwach. Dort grast eine große Schafherde. Das hatte ich in den letzten fünf Jahren seitdem ich hier laufe noch nie. Und so laufe ich an die grasenden und blökenden "Mähdrescher" vorbei, freu mich wie ein Schuljunge und strahle wie ein Honigkuchenpferd. Natürlich habe ich heute keinen Fotoapparat dabei. Es ist ein sehr trüber Tag und gleich wird es anfangen zu dämmern. Ich beschließe heute die kurze Variante meiner Runden zu laufen. Diese laufe ich noch zwei weitere Male. Beim dritten Mal halte ich an der Umzäunung an und hoffe auf meckernden Zuspruch. Den bekomme ich leider nicht. Warum sollte ich auch? Die Schafe bewegen sich unaufgeregt etwas weg von mir. Mir fällt bei dieser Gelegenheit der Spruch von Albert Schweizer (meine ich wenigstens) ein: "Um ein akzeptiertes Mitglied einer Schafherde zu sein mußt du vor allem ein Schaf sein." Gut, ich bin kein Schaf, aber ich mag diese Tiere trotzdem.

Donnerstag: Ich habe pünktlich Feierabend gemacht und meinen Fotoapparat zum Laufen mitgenommen. Aber ich hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass die Schafe sich noch an Ort und Stelle befinden würden. Sie sind in der Tat schon weiter gezogen. Heute beende ich meinen Lauf nach einer kleinen Runde, denn ich habe schwere müde Beine.

Freitag: Es ist Zeit ein paar Kilometer gut zu machen. Mit diesen Gedanken trete ich den Lauf am fortgeschrittenen Nachmittag an. Es ist ein ruhiger Lauf und ich versinke mehr und mehr in beinahe schon meditativer Selbstversunkenheit. Was drum herum ist scheint mir fast unwirklich, in jedem Falle unbedeutend. Ich laufe für meine Verhältnisse ziemlich flott, das spüre ich, auch wenn mich die laufende Stopuhr überhaupt nicht interessiert. Ich habe sozusagen einen richtigen Lauf und in meiner zweiten Runde akzeptiere ich das und versuche nicht mehr das Tempo zu steuern. Gegen Ende meines Laufes erreiche ich die Siedlung und tauche sozusagen zurück in die Wirklichkeit. Es ist inzwischen fast dunkel. Ich höre es und dann sehe ich es dann auch: vor mir "sprinten" zwei Mädels in Richtung Bushaltestelle. Ich mache mir den Spaß und hole sie ein. War vielleicht etwas gemein. Doch sie stoppen jetzt auch ab, etwas schnaufend, die Haltestelle vor den Augen. Der Bus ist noch nicht weg...

Samstag: Es ist kalt geworden; nur noch 2 Grad und es schüttet ohne Ende. Mein Lauf habe ich allerdings erst für den Nachmittag vorgesehen. Als ich da vor die Tür trete, hat sich der Himmel aufgehellt. Dann tritt die Sonne hervor. Die Wolken haben sich für meinen Lauf verzogen. Ich gerate ordentlich ins Schwitzen.

Sonntag: mit 25,1 Km mein längster Lauf in diesem Jahr.


Hier meine Zahlen der Woche:



So. 13.02.2011 25,1 Km
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Sa. 12.02.2011 8,5 Km
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Fr. 11.02.2011 14,8 Km
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Do. 10.02.2011 3,7 Km
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Mi. 09.02.2011 10,1 Km
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Di. 08.02.2011 10,8 Km
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Mo. 07.02.2011 7,7 Km

Es ist der 44. Lauftag des Jahres; ich liege mit 462 Jahreskilometern weiterhin im selbstdefinierten Rahmen. 80,7 Km Wochenkilometer sind sogar deutlich mehr als geplant. Im übrigen war es heute mein 53. Lauftag in Serie.

Montag, 7. Februar 2011

Gegenwind

Mit Euphorie hatte ich den Januar abgeschlossen. Kaum war mein euphorischer Monatsbericht geschrieben, war auch die Begeisterung verflogen. Doch wer ist schon immer euphorisch und begeistert? Am Höhepunkt einer solchen Stimmungslage geht es in aller Regel abwärts, so jedenfalls meine Erfahrung. Und so war es nach Ende meines Urlaubs nicht nur lauftechnisch eine fordernde Woche. Leicht war gar nichts mehr: jeder Kilometer war anstrengend. „Da musst du durch“, sagt man so schön. Und schließlich addieren sich auch anstrengende Läufe und führen zum Ziel. Teilweise mag der Wechsel von Stimmungen einen natürlichen Ausgleich bedeuten. Manchmal ist er auch hausgemacht. Ob der Lauf am Montag, dem letzten Januartag, der 18 Km lang war, tatsächlich auch in dem von mir gewählten flotten Tempo sein musste? Jedenfalls bezahlte ich es an den folgenden Tagen mit schweren Beinen und einer gewissen mentalen Müdigkeit, durch die ich mich mit gewohntem Trotz durchbeißen musste.
Das schöne an so einer Phase: auch sie ist nicht dauerhaft.

Ein stürmisches Wochenende hat die erste Februarwoche beendet. Die Windrichtung beeinflusst maßgeblich das Empfinden von Wind. Oder aber ist es vielmehr die Richtung, die der eigene Weg hat? Egal Gegenwind bedeutet Widerstand den man überwinden muss; Rückenwind heißt Unterstützung, so jedenfalls unsere Assoziation. Doch das Empfinden von Rückenwind mag auch trügerisch sein. Wenn man längere Zeit Rückenwind hat, dann registriert man das vielleicht gar nicht mehr so intensiv; man hat sich dran gewöhnt, dass es immer nur leicht geht. Zuletzt registriert man es kaum noch. Automatisch läuft man schneller und auf Dauer wird das vielleicht auch beschwerlich? Und dann der kalte Wind im Rücken… Wir finden immer ein Haar in der Suppe. Wehe wenn man um ein paar Ecken gelaufen ist und dann von vorne die volle Ladung bekommt. Es wirkt dann irgendwie doppelt schwer. Und bei Gegenwind? Er fordert einen, er ist kräftezehrend. Aber ist es nicht eine Wohltat, wenn man eine windgeschützte Ecke erreicht oder wenn man plötzlich den Wind im Rücken hat und alles auf einmal ganz leicht ist? Alles hat seine Sichtweisen. Letztlich ist es wohl der Wandel der die Sache interessant macht, der uns vielleicht sogar am Laufen hält.


Übersicht über die Läufe in der ersten Februarwoche:
06.02.2011
2. Lauf 4,3 Km
1. Lauf 8,8 Km
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05.02.2011 10,1 Km
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04.02.2011 3,7 Km
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03.02.2011 3,7 Km
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02.02.2011 10,8 Km
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01.02.2011 3,7 Km

Nach dem siebenunddreißigsten Lauftag des Jahres bin ich mit 381 Km weiter in der Spur; dem Januar sei Dank!