Mittwoch, 20. Februar 2008

Erst der Rausch - Dann der Kater

Tempodauerlauf steht an. 8 Km in etwa 6:30 Min./Km habe ich mir so vorgestellt. Es ist ein wunderschöner Spätnachmittag. Die Sonne hat sich am Himmel durchgesetzt. Im Katzenbusch in Herten sind eine ganze Reihe Läufer und Spaziergänger unterwegs. Gründliches warmlaufen, dann mache ich mich auf dem Weg meine 5 Runden zu je 1,6 Km zu durchlaufen. Die Uhr ist in Gang gesetzt, ich lauf e die erste Runde nach Gefühl. Bin deutlich zu schnell und bleibe etwas unter 6 Min./Km. Die zweite Runde wird etwas langsamer, aber immer noch schneller als geplant. Es geht richtig gut, also warum soll ich mich bremsen? Nicht, dass ich Flügel hätte, aber es ist einfach so ein seltener Tag, wo es mir leicht fällt. Nach der dritten Runde ist klar, ich werde unter 6 Min./Km laufen (wollen). Vor 10 Tagen in Duisburg bin ich die 10 Km in 59:23 Minuten gelaufen. Also 6 Minuten für den Trainingskilometer sind für mich mehr als ordentlich. Der Puls ist erstaunlich niedrig Als ich nach 47:30 Minuten die 8 Km geschafft habe hat mich ein Hochgefühl erfasst, so als könnte ich die Welt umarmen. Ich laufe aus.

Tags drauf um kurz vor sieben bin ich schon wieder draußen. Verspätetes auslaufen oder ein paar langsame Kilometer sammeln oder aber auch weil heute Morgen Monduntergang und Sonnenaufgang fast zusammenfallen. Ein Tag vor Vollmond. Für einen kurzen Augenblick zeigt sich noch deutlich vor Sonnenaufgang ein grandioser rötlicher Morgenhimmel. Ganz schnell schieben sich die Wolken zusammen. Von Mond und Sonne ist nichts zu sehen. Einige Minuten später versucht ein Mann an meiner Laufstrecke das restliche Morgenrot zu fotografieren. Das lohnt sich mehr nicht wirklich. Und so setzt er sich schnell wieder in seinen Daimler und rauscht davon.

Meine Beine wissen heute Morgen nicht so recht wo hin. Sind schwer geladen, vielleicht auch etwas beleidigt, weil ich sie schon wieder in Anspruch nehme. Es ist kein ernsthafter Muskelkater. Aber der Lauf von gestern ist doch sehr spürbar. Ich lenke mich mit dem zarten Raureif auf Wiesen und Dächern und einer hauchdünnen Eisschicht auf einem am Weg liegenden Teich ab. Glatteiswarnung für den Kreis Recklinghausen war im Videotext gestellt. Doch meine Strecke ist trocken und in tadellosem Zustand. Ich laufe ein Stück in mich selbst versunken. Doch der Verkehr auf der Kreisstraße, die ich überqueren muss, rüttelt mich in die Wirklichkeit zurück.

Keine Kommentare: