Mittwoch, 18. Juli 2007

Berlin! Berlin!


… ich laufe in Berlin. Das weiß ich jetzt zwar schon seit geraumer Zeit. Aber ich muss es mir immer wieder sagen. Es ist schon die zweite Woche in der unmittelbaren Marathonvorbereitung. Ich ziehe mein Training durch. Aber irgendwie fehlt noch die richtige Anspannung.

Die Teilnahme am real,- BERLIN-MARATHON ist auch in diesem Jahr wieder der Renner und erfreut sich Jahr für Jahr steigender Beliebtheit. Die 40.000 Startplätze sind ausverkauft. Läufer/innen aus über 100 Nationen werden vor einem Millionenpublikum an den Start gehen und durchs Brandenburger Tor ins Ziel laufen. Dazu werde ich hoffentlich auch gehören. Es sind jetzt noch gut 73 Tage. Ich werde bis dahin noch fast 600 Km laufen. Auch heute wieder.

5.30 Uhr und schon wieder auf der Piste. In 7 von bisher 10 Trainingseinheiten in diesem Monat bin ich morgens gelaufen mit einer Startzeit zwischen 5.30 und 6.30 Uhr. Bin ich masochistisch veranlagt? Nein, aber Frühaufsteher und Läufer. Es ist organisatorisch am einfachsten unterzubringen. Gibt zu Hause die wenigsten Diskussionen (außer zweifelndes Kopfschütteln) und ist im Sommer wegen der Temperaturen noch am angenehmsten.

5.38 Uhr ist Sonnenaufgang. Da schaffe ich es bis zu dem Punkt an meiner Strecke bis zum direkten Blick in Richtung Sonne. Es sieht schon sehr beeindruckend aus. Das ist es meistens, wenn einige Wolken vorhanden sind, aber der blaue Himmel überwiegt. Die Wolken sind erst gelb, dann rötlich gefärbt. Ich bin vielleicht zwei Minuten zu früh dran. Am nächsten Bauernhof steht eine nette, junge Frau vor ihrem Auto. „Sie laufen in die falsche Richtung“, sagt sie und deutet aus meiner Sicht nach hinten. „Ich drehe mich schon dauernd zurück; heute ist es wirklich wunderschön“, erwidere ich. So verlaufen eben Gespräche um 5.40 Uhr.

Ich laufe langsam weiter. Für die ersten beiden Runden (6,3 Km) ist Einlaufen vorgesehen, ganz langsam. Drei Meter vor mir läuft eine kleine Feldmaus über den Weg. Dann kommt mir ein größerer Hund entgegen; Frauchen (auch nett) ist kurz dahinter. Ich kenne inzwischen alle Hundehalter die um die Zeit mit ihren Vierbeinern unterwegs sind. Die zweite Runde ist zu Ende. Jetzt versuche ich mein Marathontempo zu erreichen. Der erste Kilometer ist um 12 Sekunden zu langsam; beim zweiten passt es dann. Ist gar nicht so leicht gleichmäßig zu laufen. Andererseits habe ich durch das viele Training ein recht gutes Tempogefühl bekommen. Im Schatten ist es noch angenehm kühl; in der Sonne fange ich ordentlich an zu schwitzen. Ich bin heute nicht wirklich ausgeschlafen und muss ordentlich kämpfen um das Tempo zu halten. Es beunruhigt mich aber nicht. So ist das aus dem vollen Training heraus eben. Magen und Darm melden sich und quälen mich, wie häufiger in den letzten Wochen. Ich beschließe das im Auge zu behalten. Hoffentlich hat es keinen ernsteren Hintergrund. Ich beiße die Zähne zusammen und verschließe mich. Nicht schön und ich schwitze noch mehr. Meine Gedanken schweifen nicht länger herum. Ich kämpfe mit dem Tempo und halte es recht gleichmäßig. Am Ende habe ich für die letzten 9,45 Km einen Schnitt von etwa 6:56 Min./Km. Damit bin ich zufrieden. Heute waren es knapp zwei Stunden harte Arbeit. Jetzt nach Hause. Duschen, Frühstücken und dann zur Arbeit.

Keine Kommentare: