Montag, 16. Juli 2007

Affenhitze, neue Schuhe und drei Rekorde


Es ist einfach zu heiß zum Laufen. Aber wer weiß, wann es wieder erträglicher wird. Also heißt es weiterhin auf den frühen Morgen auszuweichen. Sonntag stand der lange Lauf an. 3 – 3 ½ Stunden sollten es schon werden. Als ich am Sonntag wach werde, steht die Sonne schon recht hoch am Himmel. Fünf nach sechs. Für meine Verhältnisse richtig verpennt. Aufstehen, Laufsachen an und raus. So richtig wach bin ich immer noch nicht. Ich fahre mit dem Auto 300 m bis zu meiner Strecke. Das Auto brauche ich als Stützpunkt für meine Getränke (Wasser). Nur schwerfällig setzte ich mich in Bewegung, die Augen immer noch etwas verklebt. Die ersten beiden Runden (6,3 Km) laufe ich sehr verhalten und auch der Puls bleibt noch einigermaßen im unteren Bereich. Ein bereits abgefüllter Wasserbecher aus dem Kofferraum, ein tiefer Schluck und weiter. Das Wasser kommt gleich wieder aus den Poren zum Vorschein. Über 30 Grad sind angekündigt. Und die Sonne macht schon mächtig Dampf, um diesen Wert auch tatsächlich zu erreichen. Es geht jetzt schnell aufwärts, mit den Temperaturen und auch mit meinem Puls. Auch langsam laufen ist anstrengend.

Eine Katze am Rande des Feldes hatte sich einen Sonnenplatz ausgesucht. „Wenn die noch keinen Knall hat, dann kriegt sie den bald“, denke ich vorbei laufend und wische mir den Schweiß von der Stirn. Meine Brille hatte ich schon nach der zweiten Runde im Auto gelassen, weil ich ohne Brille besser mit dem Schwitzwasser im Gesicht kämpfen kann. Nach 12,6 Km bin ich noch etwas unter den anvisierten 8 Minuten pro Kilometer. Der Puls klettert aber unerbittlich aus dem günstigen Fettverbrennungsbereich nach oben. Keine normalen Verhältnisse! In der letzten Runde versuche ich noch etwas zu beschleunigen. Beim ersten Kilometer klappt es noch einigermaßen: 7:10 Min./Km. Danach wollen nicht nur meine Beine nicht mehr weiter. Aber die Runde laufen wir gemeinsam zu Ende. Mit 2:53:23 Stunden reichen für einen Schnitt von 7:52 Min./Km, fast noch zu „schnell“; die Herzfrequenz beträgt im Schnitt 79 % (142 Schläge). Ich fühlte mich wie ausgewrungen. Innen ist nichts mehr, außen bin ich nass und glibberig. Nach einer ausgiebigen Dusche und einem kurzen Frühstück erhole ich mich aber recht bald wieder. Nur die Beine bleiben noch einige Stunden etwas schwer. Nach dem Laufen zeigt die Waage, dass ich 1,4 Kg abgeschwitzt habe. Für mich ein rekordverdächtiger Schwitzwert.

Am Montagmorgen komme ich etwas besser und früher raus. Auf dem Programm: 2 Runden (= 6,3 Km) Regenerationslaufen. Vom gestrigen Lauf ist nichts mehr zu spüren. Der Puls solle heute unten bleiben. Es ist ein Kampf gegen den Puls und nicht gegen die Zeit. Immer wieder sage ich mir: „Du musst noch langsamer Laufen.“ Am Ende lag die Herzfrequenz bei 69 % (124 Schlägen). Bisher hatte ich es einmal auf 70 % geschafft. Ein neuer Rekord also!

Außerdem habe ich heute Morgen meine neuesten Laufschuhe eingeweiht. Es ist mein viertes Paar, welches ich aktuell in Betrieb habe. So viele wie noch nie! Ich hoffe dass ich nicht zum Laufschuh-Sammler werde. Eine Manie, welche schon manchen Läufer befallen hat. Aber das älteste Paar werde ich wohl bald aussortieren müssen. Außerdem war es ein Sonderangebot und ich konnte nicht widerstehen. 300 Euro habe ich innerhalb eines Jahres für meine Schuhe ausgegeben. Aber umsonst ist bekanntlich nicht einmal der Tod. Fazit vom Dienstende am Freitag bis zum Dienstantritt am Montag: 43,6 gelaufene Kilometer. Ein guter Marathon in drei Etappen.

Das Bild zeigt meinen Laufpark (von links „ganz alt“ bis rechts, ganz neu).

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