Donnerstag, 10. Januar 2008

Wettlauf Um Halbacht


5.00 Uhr klingelt der Wecker. Aufstehen! Laufen! Ich bin doch noch ordentlich verschlafen und brauche einige Zeit bis ich in meine Laufklamotten komme. Kurz vor 6.00 Uhr bin ich dann soweit. Es ist kalt und etwas windig. Aber trocken. 4 Runden, insgesamt 12,6 Km habe ich vor mir. Erstmal ganz langsam. Jedenfalls die ersten beiden Runden. 8.20 Min./Km. Aber es hilft mir richtig wach zu werden. Sterne am Himmel. Geben nicht wirklich Licht. Wir haben Neumond. Stockdunkel eigentlich. Aber künstliche Lichtquellen helfen neben dem Schein meiner Taschenlampe. Die Lichterkette am Bauernhof. Haben die Weihnachten verpennt? Das Licht in der Fabrikhalle. Straßenlaternen, gelegentlich. Autoscheinwerfer mag ich nicht. Sie machen mich als Läufer fast blind. Dann auf dem Fußweg entlang der stillgelegten Zechentrasse werde ich voll geblendet. Schon von weitem. Spinnt der? Ein Auto kann das ja kaum sein. Ich fluche (wieder einmal) lauthals vor mich hin. Es ist jemand, der seinen Hund ausführt. Mit Taschenlampe finde ich ja in Ordnung. Aber muss er mich dermaßen anscheinen? Ich beleuchte och auch den Boden vor mir und mache nicht auf Leuchtturm. Meine Flüche müsste er gehört haben. Ist mir auch egal.

Die ersten beiden Runden sind zu Ende. Jetzt soll es etwas schneller werden. Um die 7.20 Min./Km. Das reicht für diese Uhrzeit. Nach der ersten schnelleren Runde sind es knapp 7:17 Min./Km. Mein Tempogefühl hat sich gut entwickelt. Ich werde noch leicht schneller. Die letzten 400 m geht es über einen Bürgersteig. Ich höre was. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite läuft ein Schüler. Der überholt mich. I am not amused. Ich bin Läufer. Ein langsamer zwar. Aber so „überholt“ zu werden ist nicht lustig. Ich ziehe „etwas“ an. Der Abstand vergrößert sich trotzdem noch ein bisschen. Ok, ich habe schon über 12 Km hinter mir, versuche ich mich zu beruhigen. Und ich laufe ein ganz bestimmtes Tempo. Und ich bin auch kein Sprinter und muss auch keinen Bus erreichen. Gleichzeitig spekuliere ich. Die meisten Jugendlichen haben nicht gerade eine besonders ausgeprägte Ausdauer. Ob der das bis zur Haltestelle durchhält? Hält er nicht, er hört auf zu rennen und geht zügig weiter. Das hätten wir also geklärt. Jetzt kommt die Straßenkreuzung. Ich muss geradeaus weiter. Die Haltestelle liegt rechts direkt hinter der Kreuzung. Von links kommt der Bus. Ich schaffe die Straße gerade noch vorher. Den Bus müsste der Spätaufsteher auch noch erwischt haben. Ich habe es dann auch gleich geschafft. 7:10 Min./Km für die letzten beiden Runden. Das ist doch prima. Zum Schluss ging der Puls etwas hoch. War doch ein kleiner Endspurt.

Die heiße Dusche war super. Als ich das Haus verlasse um ins Büro zu fahren geht die Sonne gerade auf. Ein schöner Start in den Tag.

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