Dienstag, 29. Januar 2008

Und plötzlich läuft es einfach!

Intervalltraining ist eine legale Form der Selbstfolter. Ich sehe dieser Trainingsform daher häufig mit gemischten Gefühlen entgegen. Zuletzt standen 5 mal 1,2 Km in 10 Km-Tempo auf den Plan. Ich laufe mich zuerst sorgfältig ein, 3,2 Km, in der zweiten Hälfte allmählich schneller werdend. Dann stehe ich an meiner vorgestellten Startlinie. Starte Stopp- und Pulsuhr und renne los. Die richtige Geschwindigkeit zu finden ist eigentlich ganz einfach. Man spürt es an der Atmung. Kurz bevor das Hechel-Stadium erreicht ist, stimmt die Geschwindigkeit. 1,2 Km-Intervalllänge bedeuten auch, dass man seine Kraft einigermaßen gut einteilen muss. Auch ist zu bedenken, dass dem ersten Intervall noch vier weitere folgen werden. Obwohl ich jeden Strauch und jedes Schlagloch kenne, schaue ich zunächst nicht auf die Uhr und versuche aus Zwischenzeiten Rückschlüsse zu ziehen. Ich laufe rein nach Gefühl. Erst als die erste von zwei Runden zu Ende ist, kommt der Kontrollblick. Ich habe auf die Sekunde das vorgenommene Tempo getroffen: 5:50 Min./Km. Das halte ich exakt ein. Nach 1,2 Km bleibt die Uhr bei genau 7:00 Minuten stehen. Ich gehe weiter, verschnaufe, bis der Puls sich beruhigt hat, begebe mich zu meinem Startpunkt. Maximal 3 Minuten kalkuliere ich fürs Verschnaufen ein. Und dann geht es wieder los. Dieses Mal bin ich etwas schneller: 6:54 Minuten = 5:45 Min./Km. Es geht sehr problemlos.

Der Katzenbusch ist heute gut besucht. Die Gruppe der Läufer und der Hunde ist in etwa gleich groß. Na ja, vielleicht sind doch mehr Hunde unterwegs. Es gibt aber keine Probleme. Die Hunde sind ok. Nur der ein oder andere Halter macht sich etwas breit.

Ich laufe meine Intervalle weiter runter. Am Ende sind es knapp 5:49 Min./Km. Das ist voll in Ordnung. Der Puls liegt im Schnitt bei 87 % Hfmax. Ich bin überrascht. Das ist ein verbesserter Wert gegenüber den vergangenen Wochen. Sicher komme ich zwischendurch mal in den roten Bereich. Aber so ist das gut auszuhalten. Ich könnte noch ein weiteres Intervall laufen. Mache ich aber nicht. Hatte den ganzen Tag Halsschmerzen und will jetzt nicht überziehen.

Ich laufe noch 1,8 Km aus. Zwischendurch vergesse ich mal, dass es schon das Auslaufen ist und bekomme wieder mehr Tempo. Laufe aber dann gleich wieder verhaltener.

Das Training heute lässt hoffen. Was es doch ausmacht einmal 6 Wochen ohne Unterbrechung konsequent trainieren zu können. Vom Gefühl her bin ich fast so weit wie vor einem Jahr, als ich mich langsam an das Marathontraining herangearbeitet habe. Freu mich und bin nach dem Lauf schon fast euphorisch. So geht das eben. Den einen Tag quält man sich eher über die Runden und dann hat man das Gefühl, dass es gar nicht weit genug gehen könnte.

Heute wird aber nicht gelaufen, sondern gestanden. Und zwar beim DFB-Pokal BVB gegen Werder. Das macht dicke und schwere Beine und ist garantiert nicht gut fürs Laufen.

Keine Kommentare: