Mittwoch, 26. Januar 2011

Ein Hauch von Nichts!


In 5 Tagen ist der Januar gelaufen. Heute hat er sich so gezeigt, wie man ihn sich bei uns normalerweise vorstellt: lausige 3 Grad, bedeckter, grauer Himmel, ruhig und trüb. Dabei hat er doch noch jüngst gezeigt, dass er es auch ganz anders kann. Vom Stadtrand komme ich schnell in die Felder. Natur oder Landwirtschaft?. Die Felder liegen brach, der Boden ist voll Wasser, wie bei einem nassen Schwamm. Auch wenn seichte Kuppen den Horizont etwas einschränken, es ist doch ein weites und flaches Land und es ist ganz still. Eine unwirkliche Ruhe. Nicht einmal die sonst allgegenwärtigen Krähen sorgen für die gewohnte Geräuschkulisse. Ich konzentriere mich. Etwas muss doch ins Auge fallen. Ich entdecke eine kleine schwarze Katze, die sich auf dem Feld geduckt in Lauerstellung gebracht hat. Ansonsten suche ich vergeblich nach Auffälligem. Will ich mich beschweren?. Fehlt hier vielleicht eine laute Umgehungsstraße? Fehlt mir die Hektik des Winterschlussverkaufs oder gar das "Rumtata" einer Karnevalssitzung? Dann wäre ich am falschen Ort. Ich bin unterwegs um zu laufen, suche die Stille, folge meinem Atem, höre meine Schritte und viel mehr auch nicht. Ich beschließe einmal anzuhalten. Warum auch immer habe ich meinen Fotoapparat dabei. Was habe ich erwartet? Ich drehe mich im Kreis und finde eigentlich nichts, was man festhalten müsste. Aber vielleicht sind das die Momente um den Alltag loszulassen?

2 Kommentare:

Marcus hat gesagt…

Das ist die Frage, was erwartet man von seinem Lauf? Muß man überhaupt etwas erwarten? Oder sollte man lieber nichts erwarten?

Ich laufe meistens ohne jedwede Erwartungen, das heißt, ich erwarte nichts und werde dennoch jedes Mal in irgendeiner Weise überrascht. Ob positiv oder negativ. Nichts erwarten, nichts suchen - aber finden.

Und allein die Stille - das ist doch herrlich. Im Einklang mit dem Leben und mit sich selbst.

Genieße diese Läufe, das sind jene, die eine besondere Kraftquelle darstellen.

Alles Gute,

Marcus

Running Wiesel hat gesagt…

Ich habe den Lauf durchaus genossen, lieber Marcus.
Allerdings war meine Gefühlslage durchaus ambivalent. Die Ruhe kam mir irgendwie unwirklich vor. Vielleicht lag es daran, dass ich ein paar Tage Urlaub habe und mich in einer Erholungsphase befinde und der Druck abfällt.

Schöne Grüße aus dem januar-trüben Recklinghausen

Dietmar