Sonntag, 15. Dezember 2013

Lebendige Finsternis im Advent

Mo. 09.12.2013    3,37 Km
Ruf des Uhus. Diese kurzen Läufe nach der Arbeit sind wohltuend für Körper und Geist. Am Sportplatz vorbei kommend, das Flutlicht ist eingeschaltet, werde ich plötzlich von zwei Schatten begleitet, was mich kurz irritiert. Ich schaue mich um, aber ich bin allein unterwegs. Als ich am Schulbauernhof vorbeilaufe ertönt aus der Dunkelheit das Meckern einer Ziege.

Di. 10.12.2013    3,41 Km
Ruf des Uhus; Mond und Abendstern begleiten mit.

Mi. 11.12.2013    9,14 Km
Bei meinem Start vernehme ich wie an den Abenden zuvor den Ruf des Uhus. Es ist dunkel und den Rest der visuellen Wahrnehmungsmöglichkeit verschluckt der Nebel. Später sendet der Mond wenig schales Licht vom Himmel. Es ist schon etwas unheimlich. Im Wald sehe ich zwar nicht den Matsch durch den ich laufe, aber ich höre und spüre ihn. Stille und tiefe Einsamkeit für die Dauer meines Laufes.

Do. 12.12.2013    3,09 Km
mit Mond und Sterne. Das Licht des Mondes verhilft mir zu einem Begleiter in Form meines eigenen Schattens

Fr. 13.12.2013    6 Km
wolkenlos, blauer Himmel, Sonnenuntergang; auf einem kleinen Weiher gibt es eine hauchdünne Eisschicht von der vorhergehenden Nacht

Sa. 14.12.2013    6,41 Km
Dunkel, wolkenverhangener Himmel; ganz zum Schluss zeigt sich dann doch der Mond für einen kurzen Augenblick

So. 15.12.2013 – Dritter Advent
Müde, schwere Beine. Ich beschließe nur 2 Km zu laufen, um „die Serie“ aufrecht zu erhalten.
Um halb acht ist es noch dunkel. Kräftiger Wind und Regen peitschen mir ins Gesicht, als ich vor die Tür trete. Welch`eine Begrüßung! Das mit den schweren Beinen bewahrheitet sich schon bei den ersten Schritten. Doch die Wetterverhältnisse lenken davon ab. Da ich nur ein kleines Läufchen plane, habe ich es bei kurzer Laufbekleidung belassen. Mit sieben Grad ist es ja an sich auch recht mild. Doch Wind und Regen lassen es deutlich kälter anfühlen. Ich weiche von meiner üblichen Laufrichtung ab und wende mich einer Siedlung zu um ein Haus zu „besichtigen“, welches in der Zeitung mit einer besonders aufwendigen Weihnachtsbeleuchtung hervorgehoben worden war. In der Tat, es ist ein „leuchtendes Haus“. Doch rechte Stimmung will bei mir nicht aufkommen. Vielleicht liegt es an der fortgeschrittenen Dämmerung und auch an dem ungemütlichem Wetter. Jetzt laufe ich an auf einem Radweg entlang einer Kreisstraße. Es ist nicht schön, aber ich habe lange Rückenwind, bis ich schließlich in den Wald einbiegen kann. Hier geht es dann auf meiner „Normalroute“ zurück nach Hause. 

Nass, durch gefroren, aber zufrieden, nach immerhin elf gelaufenen Kilometern. So fühlt sich Dezember an.

4 Kommentare:

Täglichläufer hat gesagt…

So fühlt sich der Dezember wunderbar an, lieber Dietmar. „Ruf des Uhus“ Das ist doch wirklich eine Besonderheit, die ich bisher nicht erlebt habe. Umso neidvoller lese ich das bei Dir – was ich Dir freilich gerne gönne – und wer weiß, vielleicht hast Du noch die Chance, dieses Putzel auch noch zu sehen, statt nur zu hören. Auf eine solche Begegnung warte ich seit langer Zeit.

Liebe Grüße,

Marcus

Running Wiesel hat gesagt…

Meine Frau hat hier ganz in der Nähe schon mehrfach einen Uhu gesehen, lieber Marcus. Dies, obohl sie nicht durch die Gegend rennt. :-) Ausgeschlossen ist es also nicht, dass mir auch mal ein solches Glück zuteil wird. Ansonsten finde ich aber schon seine Rufe in der Dunkelheit faszinierend. Es hat etwas geheimnisvolles an sich.

Alles Gute
und weiterhin
viele schöne Dezemberläufe

Dietmar

Eddy hat gesagt…

Respekt, Respekt, Didi! Ganz ehrlich!

Running Wiesel hat gesagt…

... danke Eddy,es macht aber doch auch Spaß, insbesondere wenn es vorher auch mal etwas Überwindung gekostet hat und man sich nachher um so besser fühlt. :-)