Dienstag, 5. Juni 2007

Extraschicht und Nachholschicht



















ExtraSchicht ist der Name eines jährlichen, jeweils eine Samstagnacht im Juni oder Juli vor industriellem Ambiente stattfindenden Kulturfestival des ganzen Ruhrgebiets, welches auch unter dem Namen Nacht der Industriekultur bekannt ist. 40 Spielorte beteiligen sich an der ExtraSchicht 2007 am vergangenen Samstag. Es war die erste Extraschicht die ich als Besucher wahrgenommen habe. Das Programm war vielfältig, attraktiv, spannend. Es gibt wohl keine bessere Aktion um das Ruhrgebiet darzustellen. Der Pott lebt! Und wie! Welche Region bringt so was auf die Reihe. Mein Urteil: Allererste Sahne.


Das Vielfältige Angebot macht eine enge Auswahl nötig. Man schafft viel weniger als man möchte. Wir hatten uns folgende Punkte vorgenommen:


Oberhausen:
Rheinisches Industrie-Museum (hier erfährt man etwas über Eisen und Stahl in der neuen Mitte Oberhausens vor 100 Jahren)
Gasometer (schon allein wegen der Aussicht)

Duisburg:
Landschaftspark Nord (beleuchtete Industriekulisse)
Museum der deutschen Binnenschifffahrt und Innenhafen (beides nicht geschafft).

Zweimal hat uns der Nahverkehr in Duisburg im Stich gelassen, mit Wartezeiten bis zu 5o Minuten. Das nennt man dann wohl Extrachaos und soll die Tagesrealität wieder geben. Schade, wenn es auch vielleicht auch etwas außergewöhnlich ist, ein Mitternachtsfeuerwerk teilweise aus einem fahrenden Bus zu erleben. Nur um den Musik-Genuss von „Wildes Holz“ bin ich definitiv gebracht worden. Darüber war ich auch zunächst ziemlich stinkig. Gleichwohl ein gelungener Abend, eine gelungene Nacht. Nächstes Jahr sind wir wieder dabei, denn wir sind das Ruhrgebiet!

Nach der Extraschicht war am Sonntag Ruhe angesagt. Möglichst wenig laufen, viel schlafen.


Und deshalb folgte der Extraschicht am Samstag eine Nachholschicht am Montag: Zweieinhalb Stunden Laufen bei Temperaturen um die 22 Grad auch noch in den Abendstunden. So langsam werden die Strecken also wieder länger. Der Berlin-Marathon ruft und die Zeit rennt immer mit. Der Lauf auf meiner Hausrunde durch den eigenen Stadtteil fand diesesmal mit einer etwas merkwürdigen Zuschauerkulisse statt. In der Nähe gibt es einen sozialen Brennpunkt. Auf einem ca. 500 m langen Wegstück sind einige Bänke verteilt. An drei Standpunkten hielten einige, wie soll ich es umschreiben, durstige Zeitgenossen ihr Gelage ab, insgesamt ca. 15 Personen, aber vielmehr Bierflaschen. Die hatten schon reichliche Probleme mit dem Gleichgewicht und der Stimmlage (laut und grölend). Beim Karstadt-Marathon habe ich die Zuschauer ja schätzen gelernt. Doch bei diesem Trainingslauf hätte ich gerne auf Aufmerksamkeit verzichtet. Aber es lief alles ganz friedlich und harmonisch ab. Ich weiß nicht ob die mich bedauert haben. Immerhin bin ich sechs Runden gelaufen. In der gleichen Zeit kann man ja auch wer weiß wie viel eigentlich, trinken. Der Lauf war trotzdem gut. In der letzten Runde steigerte ich spürbar mein Tempo. Insgesamt lag die Hf bei 77 %. So langsam muss ja das Training wieder strukturiert werden. Für Juni ist eine Art Aufbautraining angesagt: 1-mal wöchentlich bis etwa zweieinhalb Stunden; 1-mal ein kurzer Regenerationslauf, ein Intervalltraining im 10 Km-Tempo und ein mittellanger Lauf im Marathontempo, wo ich aber bislang noch keine richtige Vorstellung habe, wie was ich da ansetzen soll. Für den 1. Juli (Münster) und den 18. August (Gladbeck) sind Testläufe über 10 Km vorgesehen; am 2. September ist ein HM in Herten bei den Bertlicher Straßenläufen vorgesehen. Ab Juli soll das eigentliche Marathontraining beginnen. Die langen Läufe will ich diesesmal wirklich langsam laufen. In der Woche soll das Tempo starker variiert werden, als beim letzten Mal. Ein bisschen Zweifel habe ich, wie ich mit den höheren Temperaturen zurecht kommen werde.





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