Montag, 7. Februar 2011

Gegenwind

Mit Euphorie hatte ich den Januar abgeschlossen. Kaum war mein euphorischer Monatsbericht geschrieben, war auch die Begeisterung verflogen. Doch wer ist schon immer euphorisch und begeistert? Am Höhepunkt einer solchen Stimmungslage geht es in aller Regel abwärts, so jedenfalls meine Erfahrung. Und so war es nach Ende meines Urlaubs nicht nur lauftechnisch eine fordernde Woche. Leicht war gar nichts mehr: jeder Kilometer war anstrengend. „Da musst du durch“, sagt man so schön. Und schließlich addieren sich auch anstrengende Läufe und führen zum Ziel. Teilweise mag der Wechsel von Stimmungen einen natürlichen Ausgleich bedeuten. Manchmal ist er auch hausgemacht. Ob der Lauf am Montag, dem letzten Januartag, der 18 Km lang war, tatsächlich auch in dem von mir gewählten flotten Tempo sein musste? Jedenfalls bezahlte ich es an den folgenden Tagen mit schweren Beinen und einer gewissen mentalen Müdigkeit, durch die ich mich mit gewohntem Trotz durchbeißen musste.
Das schöne an so einer Phase: auch sie ist nicht dauerhaft.

Ein stürmisches Wochenende hat die erste Februarwoche beendet. Die Windrichtung beeinflusst maßgeblich das Empfinden von Wind. Oder aber ist es vielmehr die Richtung, die der eigene Weg hat? Egal Gegenwind bedeutet Widerstand den man überwinden muss; Rückenwind heißt Unterstützung, so jedenfalls unsere Assoziation. Doch das Empfinden von Rückenwind mag auch trügerisch sein. Wenn man längere Zeit Rückenwind hat, dann registriert man das vielleicht gar nicht mehr so intensiv; man hat sich dran gewöhnt, dass es immer nur leicht geht. Zuletzt registriert man es kaum noch. Automatisch läuft man schneller und auf Dauer wird das vielleicht auch beschwerlich? Und dann der kalte Wind im Rücken… Wir finden immer ein Haar in der Suppe. Wehe wenn man um ein paar Ecken gelaufen ist und dann von vorne die volle Ladung bekommt. Es wirkt dann irgendwie doppelt schwer. Und bei Gegenwind? Er fordert einen, er ist kräftezehrend. Aber ist es nicht eine Wohltat, wenn man eine windgeschützte Ecke erreicht oder wenn man plötzlich den Wind im Rücken hat und alles auf einmal ganz leicht ist? Alles hat seine Sichtweisen. Letztlich ist es wohl der Wandel der die Sache interessant macht, der uns vielleicht sogar am Laufen hält.


Übersicht über die Läufe in der ersten Februarwoche:
06.02.2011
2. Lauf 4,3 Km
1. Lauf 8,8 Km
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05.02.2011 10,1 Km
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04.02.2011 3,7 Km
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03.02.2011 3,7 Km
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02.02.2011 10,8 Km
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01.02.2011 3,7 Km

Nach dem siebenunddreißigsten Lauftag des Jahres bin ich mit 381 Km weiter in der Spur; dem Januar sei Dank!

2 Kommentare:

Marcus hat gesagt…

Starke Phasen kommen und gehen. Ebenso schwache Phasen. Nicht jeder Tag, Lauf ist gleich. Wobei Du schon sehr intensiv in den Täglichlaufmodus gewechselt bist - der Körper fordert irgendwann seinen Tribut. Bei mir war das damals ein sanfter Übergang, so daß ich mich langsam daran gewöhnen konnte.

Laß es "einfach laufen" und mache Dir nicht allzu viele Gedanken, lieber Dietmar. Genieße es, es ist ein großes Geschenk täglich laufen zu dürfen.

Weiterhin viel Freude dabei und alles Gute,

Marcus

P.S. Gerade die Herausforderungen sind es, die den Wert der "Serie" und uns selbst definieren.

Running Wiesel hat gesagt…

Danke lieber Marcus. Ich erfahre derzeit vermutlich einen sehr intensiven Lernprozess. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Dir wünsche ich einen guten Verlauf der Woche.
Liebe Grüße
Dietmar