Sonntag, 13. Februar 2011

Jeder Lauf ist wie ein Überraschungsei!



Jeder Lauf ist anders. Ich laufe los und weiß nicht was auf mich zukommt. In der zurückliegenden Woche gab es einige schöne Überasschungen.

Montag: tagsüber Beschwerden mit dem linken Bein: Schmerzen im Oberschenkel, im Knie und in der Wade. Laufen? Für eine kleine Runde würde es vielleicht reichen. Ich mache ein paar Lockerungsübungen und laufe vorsichtig los. Beschwerden und meine Zweifel haben sich ganz schnell in Luft aufgelöst. Völlig überraschend und gewiß nicht geplant laufe ich auf meinen 7,7 Km langen Rundkurs einen Streckenrekord.

Dienstag: ein wunderschöner Lauf bei strahlend blauem Himmel; tagsüber war es wieder sehr mild, doch am späten Nachmittag hat es sich schon etwas abgekühlt. Ich habe mal meinen Fotoapparat mitgenommen, denn ich erwarte einen schönen Sonnenuntergang. Den gibt es in der Tat und ich kann mich kaum satt sehen. Aber zum Fotografieren bin ich zur falschen Zeit an der falschen Stelle. Trotzdem hier die beiden Fotos von dem Lauf.Es war einfach nur göttlich.

Mittwoch: ich komme körperlich und mental müde von der Arbeit. Es ist ein trüber Tag. Heute werde ich wohl nicht sehr viele Kilometer schaffen. Nach knapp 10 Minuten habe ich den Wirtschaftsweg durch die Felder erreicht. Ich bewege mich in Richtung des ersten Bauernhofes und bin mit einem Male hellwach. Dort grast eine große Schafherde. Das hatte ich in den letzten fünf Jahren seitdem ich hier laufe noch nie. Und so laufe ich an die grasenden und blökenden "Mähdrescher" vorbei, freu mich wie ein Schuljunge und strahle wie ein Honigkuchenpferd. Natürlich habe ich heute keinen Fotoapparat dabei. Es ist ein sehr trüber Tag und gleich wird es anfangen zu dämmern. Ich beschließe heute die kurze Variante meiner Runden zu laufen. Diese laufe ich noch zwei weitere Male. Beim dritten Mal halte ich an der Umzäunung an und hoffe auf meckernden Zuspruch. Den bekomme ich leider nicht. Warum sollte ich auch? Die Schafe bewegen sich unaufgeregt etwas weg von mir. Mir fällt bei dieser Gelegenheit der Spruch von Albert Schweizer (meine ich wenigstens) ein: "Um ein akzeptiertes Mitglied einer Schafherde zu sein mußt du vor allem ein Schaf sein." Gut, ich bin kein Schaf, aber ich mag diese Tiere trotzdem.

Donnerstag: Ich habe pünktlich Feierabend gemacht und meinen Fotoapparat zum Laufen mitgenommen. Aber ich hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass die Schafe sich noch an Ort und Stelle befinden würden. Sie sind in der Tat schon weiter gezogen. Heute beende ich meinen Lauf nach einer kleinen Runde, denn ich habe schwere müde Beine.

Freitag: Es ist Zeit ein paar Kilometer gut zu machen. Mit diesen Gedanken trete ich den Lauf am fortgeschrittenen Nachmittag an. Es ist ein ruhiger Lauf und ich versinke mehr und mehr in beinahe schon meditativer Selbstversunkenheit. Was drum herum ist scheint mir fast unwirklich, in jedem Falle unbedeutend. Ich laufe für meine Verhältnisse ziemlich flott, das spüre ich, auch wenn mich die laufende Stopuhr überhaupt nicht interessiert. Ich habe sozusagen einen richtigen Lauf und in meiner zweiten Runde akzeptiere ich das und versuche nicht mehr das Tempo zu steuern. Gegen Ende meines Laufes erreiche ich die Siedlung und tauche sozusagen zurück in die Wirklichkeit. Es ist inzwischen fast dunkel. Ich höre es und dann sehe ich es dann auch: vor mir "sprinten" zwei Mädels in Richtung Bushaltestelle. Ich mache mir den Spaß und hole sie ein. War vielleicht etwas gemein. Doch sie stoppen jetzt auch ab, etwas schnaufend, die Haltestelle vor den Augen. Der Bus ist noch nicht weg...

Samstag: Es ist kalt geworden; nur noch 2 Grad und es schüttet ohne Ende. Mein Lauf habe ich allerdings erst für den Nachmittag vorgesehen. Als ich da vor die Tür trete, hat sich der Himmel aufgehellt. Dann tritt die Sonne hervor. Die Wolken haben sich für meinen Lauf verzogen. Ich gerate ordentlich ins Schwitzen.

Sonntag: mit 25,1 Km mein längster Lauf in diesem Jahr.


Hier meine Zahlen der Woche:



So. 13.02.2011 25,1 Km
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Sa. 12.02.2011 8,5 Km
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Fr. 11.02.2011 14,8 Km
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Do. 10.02.2011 3,7 Km
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Mi. 09.02.2011 10,1 Km
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Di. 08.02.2011 10,8 Km
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Mo. 07.02.2011 7,7 Km

Es ist der 44. Lauftag des Jahres; ich liege mit 462 Jahreskilometern weiterhin im selbstdefinierten Rahmen. 80,7 Km Wochenkilometer sind sogar deutlich mehr als geplant. Im übrigen war es heute mein 53. Lauftag in Serie.

2 Kommentare:

Marcus hat gesagt…

Eine abwechslungsreiche Woche hast Du täglich laufend absolviert. Und wieder eine, die erschreckend schnell vergangen ist. Zumindest meiner Wahrnehmung nach. Ich kann die Freude herauslesen, die das Täglichlaufen Dir bereitet, was mich wiederum freut. Von den Schmerzen abgesehen, aber auch sie müssen dazu gehören. Möge es weiterhin so gut laufen.

Vor allem Deine Schafbegegnung finde ich schön; als Ehrenschaf erfreue ich mich täglich an den Rackern, sie bilden den ersten Höhepunkt während meiner Läufe. Vielleicht hast Du Glück und Du wirst sie erneut treffen...

Weiterhin viel Freude beim Täglichlaufen, genieße es, solange Du willst und kannst, lieber Dietmar!

Alles Gute,

Marcus

Running Wiesel hat gesagt…

Danke Marcus, heute überwiegen tatsächlich die Schmerzen, aber ein kleines Läufchen war aber noch locker drin. Ja, ich habe Spaß!!! Ob ich länger will als ich kann, das wird die Zeit zeigen. Danke wieder für Deine netten und aufbauenden Worte.
Liebe Grüße
Dietmar