Samstag, 9. Januar 2010

Nur die Harten kommen in den Garten!


Tief "Daisy" treibt ihr Unwesen mit Sturm und Schnee. Zum Glück ist es nicht ansatzweise so schlimm, wie von einigen Medien marktschreierisch angekündigt. Jedenfalls ist es gelungen viele Zeitgenossen in Angst und Schrecken zu versetzen. Am Freitag wurden die Supermärkte geplündert. Samstag dagegen war tote Hose. Daisy schickte immerhin ein paar Flocken. So 5 cm Schnee hat es bei uns im Laufe des Tages wohl gegeben. Die Böen waren teilweise aber nicht zu verachten. Beileibe kein Laufwetter. Aber in Haltern sollte der Lauf "Rund um den Halterner See" in seiner dritten Auflage statt finden. Im Internet wurde vorsorglich die Möglichkeit ins Auge gefasst den Lauf abzusagen. Es war sicher eine grenzwertige Sache. Da Daisy nicht gar so ungnädig war konnte ich dann doch noch die Rutschpartie auf vier Rädern nach Haltern antreten. Ein kleines Abenteuer zur Einstimmung. In Haltern konnte ich mich dann zügig nachmelden. Ich hatte dann auch noch Zeit zum Einlaufen oder soll ich besser sagen zum Aklimatisieren? Warm anziehen war schon mal erste Läuferpflicht. Es gibt allerdings auch bei so einem Wetter einige Exoten, die halbnackig durch die Gegend laufen, schon beim warm machen. Ich hingegen mit: zwei paar Socken, zwei paar kurze Unterhosen, zwei langärmlige T-Shirts, lange Laufhose, Laufjacke, zwei paar dünne Wollhandschuhe und Kappe. Und in den ersten paar Minuten auch noch sicherheitshalber eine Jacke mit Kapuze drüber. Das war dann allerdings doch zuviel des guten. Mir wurde rasch warm und ich legte die Jacke schnell wieder ins Auto zurück. Beim Einlaufen machte ich schnell Bekanntschaft mit dem glatten Untergrund, überwiegend fest getreten. Das würde ein schwieriges Unterfangen werden, war mir schnell klar. Hauptsache gesund ankommen. So knapp unter 70 Minuten?

Der pünktliche Startschuss brachte jedenfalls die Erlösung vom Warten in der Kälte.

Wie läuft man bei so einem Wetter? Jedenfalls sehr konzentriert, den Blick immer auf den Untergrund gerichtet. Beim Abdrücken mit dem Vorderfuß spürt man dann wie rutschig es ist. Das kostet Kraft, was auf den ersten Kilometern aber zunächst kein Problem sein sollte. Ich hatte eine kleinere Gruppe Läufer unmittelbar vor mir. Es war gut sich da dran zu hängen. Der erste Kilometer war nur etwas langsamer als 6 Minuten. Das schien mir für meine Verhältnisse bei den Bedingungen doch etwas zu schnell zu sein. Auch zehn Kilometer können lang werden, wenn man zu schnell angeht. Ich blieb trotzdem bei dieser Gruppe.

Rund um den See? Die ganze Konzentration galt dem Untergrund. Also wenig See, dafür vielmehr Schnee. Und zwar von unten und oben. Das Schneetreiben hatte mich dazu gebracht die Brille sehr schnell abzusetzen. Immerhin konnte ich sehen, dass der Halterner See nicht zugefroren ist.

Heute wollte ich keinesfalls wie am letzten Sonntag geschehen in den Schnee fallen. Gelegenheit gab es dafür aber reichlich. Auf ein paar abschüssigen Metern geriet ich auch deutlich ins Rutschen. Der Läufer hinter mir bat dann auch darum nicht zu bremsen. Bis 4 Kilometer konnte ich das Tempo eigentlich ganz gut mithalten. Doch die Strecke wurde für meine Begriffe immer schwieriger zu Laufen. Nach 4,8 Km gab es den Wendepunkt. Wegen einer gesperrten brücke ging es eben nicht um den ganzen See herum.

Bei den Kilometern 4 - 6 verlor ich etwas Zeit und die kräfte schienen schon aufgebraucht. Die Durchgangszeit bei 5 Km kag bei etwa 30:50 Minuten. Nach Kilometer sieben hatte ich dann aber wieder einen besseren Rhytmus. Die letzten 2 Kilometer waren lang und schwer. Ich war froh, als ich das letzte Kilometerschild mit der schönen Zahl "9" entdeckte. Das Ende war Nahe.

Zieldurchlauf, Zeit und Startnummer erfassen und ordentlich ausschnaufen. Der Tee an der Seehalle war wirklich warm. Das tat gut. Schön sich in der warmen Halle aufhalten zu können.

Habe mir ein Bild von meinem Lauf durch das Schneegestöber gekauft. Kaffee und Kuchen gab es auch zu sehr Läuferfreundlichen Preisen. Und gleich nach der Siegerehrung waren auch dieUrkunden ausgelegt. Die Veranstaltung war aus meiner Sicht von vorn bis hinten gut organisiert.

Zurück sparte ich mir die Autobahn und für über die Landstrasse durch die verschneite Haard. Bei so einem anstrengenden Lauf kommt die Freude erst wenn man sich etwas erholt hat. Ich war jedenfalls froh, dass ich nicht wie im letzten Jahr bei ähnlichen Bedingungen gekniffen habe.

Meine Zeit war mit 1:01:38 Stunden bei den Bedingungen gar nicht mal so schlecht. Ganze 109 Läufer waren im Ziel des 10 Km Laufes. "Weicheier" waren wohl nicht dabei. Nur die Harten komm` im Garten!

Keine Kommentare: