Mittwoch, 14. November 2007

Läuferwinter


Wenn ich die letzten Laufeinheiten Revue passieren lasse, dann waren die jahreszeitlich bedingten Begleitumstände für die Läufe prägend: kalt, windig, nass und meistens auch noch dunkel. Ich sehe mich wirklich nicht als Schönwetterläufer, aber die Jahreszeit setzt doch ganz schön zu.

Sonntag habe mich aufgerafft wenigsten mal wieder etwas länger zu laufen, nämlich 90 Minuten, die Hälfte davon im zukünftigen Marathontempo (unter 7:00 Min./Km). Auf offenem Feld setzten mir heftige Windböen zu. Zwischenzeitlich gab es einige Regenschauer. Ich muss die Brille absetzen, weil ich nichts mehr sehen kann.

Montag, abends nach der Tagesschau folgt ein 50-minütiger Regenerationslauf. Es war ok, natürlich stockdunkel. Die Taschenlampe tut gute Dienste. Kurz vor 21.00 Uhr kreuzt tatsächlich ein weiterer Läufer meinen Weg, mit Stirnlampe. Die Götter müssen verrückt sein.

Dienstag stand „Tempobolzen“ auf dem Programm. Es regnete natürlich. Um 16.00 Uhr wurde es schon dämmerig. Einlaufen, Temposteigerungen und dann 5 Km, so schnell es geht. Ich hetzte durch den dunklen und nassen Herbstwald. Einige wenige Leute führen ihre Hunde aus. Ich friere nicht, aber vor allem schwitze ich kaum. Der Puls jagt nach oben. Ich versuche das Tempo zu kontrollieren und konstant zu halten. Es geling über Erwarten gut. Die letzten 1,5 Km. Es ist schon sehr düster. Die Hände sind klamm, die Laufsachen sind klatschnass. Ich hole noch mal alles aus mir raus. Durchlauf, Zeit gestoppt. Prima, sehr zufrieden. Schnellster Trainingslauf in diesem Jahr. Einige Tage zuvor die schnellsten gelaufenen Intervalle. Ich muss jetzt aufpassen, dass ich nicht überziehe. Aber ich habe nach dem Marathon meinen Laufrhythmus wieder gefunden. Es läuft, ich bin wieder motiviert, habe Laufziele im Kopf und hänge mich richtig rein. Macht wieder Spaß. Jetzt muss ich noch auslaufen. Es ist fast dunkel und es schüttet. Aber es hilft nichts. Ich trabe noch 15 Minuten mit mäßigem Tempo durch den Matsch. Der Puls geht nur langsam runter. Ich fange an zufrieren. Ich erwische voll eine Pfütze. Schimpfe und fluche lauthals und nicht zitierfähig.

Am Auto ersetze ich wenigstens das Shirt durch einen trockenen Pullover. Ich bekomme kaum den Schlüssel im Zündschloss gedreht. Mir ist saukalt. Das war kälter als eine kalte Dusche. Zuhause dann die heiße Dusche und Tee. Nach einer Stunde bin ich wieder aufgetaut, zufrieden und noch etwas aufgedreht. Das Wetter kennt kein pardon; Läufer auch nicht, wenn es darum geht das Training durchzuziehen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Toll, es geht weiter mit dem Blog.
Welches Marathonziel ist jetzt in Vorbereitung ? Bin gespannt

Running Wiesel hat gesagt…

hallo,
habe lange drüber nachgedacht in den letzten Wochen. Aber jetzt ist es ganz klar, wieder Marathon. Aber unter 5 Stunden. Später mal mehr dazu.
Viele Grüße
Dietmar