Der Morgen versprach einen glänzenden Wintertag. Klare ruhige Morgenluft. Eine hohe und dünne Wolkendecke. Und die Sonne schickte - wenn auch nur ganz kurz - ihr helles Licht zum Morgengruß. Trotzdem verzichtete ich als Morgenläufer zunächst auf das Laufvergnügen, denn der Wetterdienst hatte vor überfrierender Nässe gewarnt. Am Mittag noch ein schöner Spaziergang. Und dann am fortgeschrittenen Nachmittag machte ich mich endlich bereit. Auf glatten Untergrund war ich vorbereitet. Als ich dann vor die Tür trat, war ich doch einigermaßen verblüfft und auch gar nicht darauf eingestellt. Es regnete sehr ordentlich. Na, das würde eine Rutschpartie werden! Da, wo am Mittag noch eine festgetretene Schneedecke vorzufinden war, fand ich jetzt Schneematsch, Eis und Wasser vor. Etwas erschrocken war ich schon, denn ich wollte doch einen ordentlichen Lauf hinlegen.
Selten war ich so schnell von oben und unten nass gleichermaßen nass wie heute. Der Schneematsch spritzte, das es nur so platschte. Die unterschiedlichen Bodenverhältnisse forderten höchste Aufmerksamkeit. Es war ein Tanz auf Eis und Schnee, versetzt mit ganz viel Wasser. Ich hatte mir vier Laufrunden vorgenommen und dabei schon schwierige Verhältnisse einkalkuliert und dementsprechend die Laufstrecke ausgesucht. Doch das was ich vorfand hatte ich so nicht erwartet.
Die erste Runde war fast zu Ende. Jetzt aussteigen und zu Hause gemütlich Tee trinken?
Keine Option. Wann bekommt man solche Wetter- und Bodenverhältnisse je geboten. Ich wollte es auskosten, so weit die Füße tragen. Und so platschte ich Kilometer um Kilometer über den rutschigen Untergrund. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich zuletzt solche Verhältnisse vorgefunden habe. War das überhaupt noch normales Laufen? Sicher, aber irgendwie waren die Umstände vielleicht günstiger wie für andere Wesen? Ja, das war heute Pinguin-Wetter!
Was für ein einzigartiges Lauferlebnis!
108. Lauftag
622 Km gesamt
46,26 Wochenkilometer
Das Bild zeigt noch den ruhigen Start in den Morgen!
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