Sonntag, 16. Oktober 2011

Lauf mit Nachschlag





6:45 Uhr ist ja nicht wirklich früh, auch nicht an einem Sonntag. Trotzdem ist es noch dunkel. Daher nehme ich Abstand von einem früheren Start für meinen Sonntagslauf. Zunächst begleiten mich noch der abnehmende Mond und die Sterne. Doch bald schon leuchtet im Osten das Morgenrot. Es ist noch etwas kälter geworden im Vergleich zum letzten Sonntag. Je nach Standort gibt es vereiste Autoscheiben. Und auf den abgeernteten Feldern liegt unzweifelhaft Raureif. Das Straßenthermometer zeigt 1°C heute Morgen. Es ist einer dieser bezaubernden kalten Oktobermorgende mit glasklarer Luft. Mein Lauf geht viel zu schnell vorbei und fast bedaure ich es, dass ich bereits nach 14,5 Km wieder vor meiner Haustür stehe. Aber es ist Frühstückszeit. Außerdem ist es schon ein Trost, dass es später noch eine kleinere Runde folgen soll. Knapp 6 Km fehlen mir noch bis 2.400 Jahreskilometer. Das entspricht allerdings meine Zielvorgabe für`s ganze Jahr. Und diese 2.400 Km will ich heute erreichen. Längst habe ich meine Bestmarke von 2.280 Km aus dem Jahr 2007 übertroffen.

Ein paar Stunden später geht es also wieder los. Die Kälte und der Raureif sind gewichen. Die Sonne stahlt vom wolkenlosen Himmel. "Goldener Oktober" aus dem Bilderbuch. Mir fehlen die Worte um diese Stimmungsbilder adäquat zu beschreiben. Bald habe ich meine "2.400 Km" vergessen. Das ist viel zu banal und unwichtig. Die höchste natürliche Erhebung in der Stadt ist der Fritzberg mit 126 Meter über dem Meeresspiegel. Wir leben hier nicht im Gebirge. Trotzdem habe ich mir eine neue Strecke ausgesucht und es geht ungewohnt rauf und runter. In den Feldern verpasse ich wohl eine Abzweigung und ich verliere kurzzeitig den Überblick. Ich habe sicher die Stadtgrenze von Recklinghausen überschritten und befinde mich auf dem Gebiet der Stadt Oer-Erkenschwick. Doch nach einigen Minuten finde ich mitten in der "Pampas" ein Straßenschild "Ostcharweg". Jetzt bin ich wieder auf der Spur. Bald habe ich 10 gelaufene Kilometer auf der Uhr. Und zwischen 1. und 2. Lauf liegt lediglich ein Frühstück mit 1 1/2 Brötchen und einem Ei. So schön der Lauf auch ist, er ist länger geworden als geplant und ich sehne jetzt langsam das Ende herbei. Noch ist es nicht soweit. Es geht noch über die Bergstrasse, die ihrem Namen durchaus Ehre macht. Ich entdecke zwei grasende Tiere. Zu meiner Schande kann ich sie nicht sicher zuordnen. Ziegen??? Nach dem Motto: wenn du keinen Bock hast, versuch`s mal mit ner Ziege...

Nach 13,4 Km bin ich dann wieder Zuhause. Jedenfalls hat sich der "Nachschlag" aber gelohnt.

Gleich geht`s in die Stadt, denn "Recklinghausen leuchtet". Gut wenn man zwei gesunde Beine hat...

4 Kommentare:

Marcus hat gesagt…

Lieber Dietmar,

ich würde die grasenden Racker als Schafe einordnen. Aber ich lasse mich gerne belehren.

Wenn Du eine gewisse Grenze bei den Jahreskilometern als Ziel definiert hast, kann es nicht ganz banal für Dich sein. In jedem Fall hast Du Dein Ziel erreicht – ich gratuliere Dir. Eine stolze Leistung, die man erst einmal erlaufen muß. Und das Jahr ist lange nicht zu Ende, es werden noch einige Kilometer dazu kommen.

Ich wünsche Dir weiterhin entspanntes Laufen im Herbst.

Alles Gute,

Marcus

Running Wiesel hat gesagt…

Danke lieber Marcus. In der Tat halte ich die gelaufene Distanz und die Zeiten statistisch fest und als Anhaltspunkt lege ich mir gewisse Vorgaben zurecht. Ich kenne mich ja nun einigermaßen und kann so einigermaßen realistisch einschätzen was möglich ist. 2.400 Km bedeuten 200 Km im Monatsschnitt und das war für mich durchaus eine beachtliche Vorgabe. Und - Du hast recht - es ist ja noch nicht Schluss. Es ist klar, dass da gleich schon wieder eine neue Latte aufgelegt wird. Einer meiner ausgeprägten inneren Antreiber heißt, wie ich heute auf einem Seminar erfahren habe: "Streng dich an!"

Was die beiden Tiere auf dem Foto angeht, bin ich absolut ratlos. Wenn Du vermutest es könnten Schafe sein, bin ich einverstanden. Vielleicht bringe ich es ja mal in Erfahrung.

Alles Gute und liebe Grüße
Dietmar

Kornelia hat gesagt…

Lieber Dietmar,
ich sehe, Du bist vom Täglichlauf-Virus mehr als nur infiziert. Du läufst ja sogar zweimal am Tag beachtliche Distanzen. Wow. Ja, so geht es einem wohl, wenn es einen so richtig packt.
Mir gefällt Dein Bericht richtig gut, auch die schönen Bilder. Und zu Deinen erlaufenen KM für dieses Jahr meinen HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH.
Ich wünsche Dir auch weiterhin viel Spaß bei Deinen täglichen Läufen und vor allem auch die nötige Gesundheit.
Liebe Grüße
Kornelia

Running Wiesel hat gesagt…

Danke liebe Kornelia. Bei dem herrlichen Wetter am Sonntag (auch heute wieder) muss ich einfach raus. Und da ich derzeit keine 3-Stunden-Läufe durchführe, so wie Du, darf es selten auch ein zweites Mal sein. Denn der "goldene Oktober" wird sicher bald ein Ende haben und dann wird es draußen wohl auch mal ungemütlicher sein.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße
Dietmar