Mittwoch, 11. Oktober 2017

Mein Täglichlaufen


Es sei nochmals ausgesprochen:  Ich laufe seit dem 10. Oktober 2014 jeden  Tag und habe mithin am  10. Oktober 2017 den dritten Täglichlauf-Geburtstag feiern dürfen.  Verrückt und großartig zugleich. Die Zeit ist wie im Fluge vergangen. An die ersten Läufe kann ich mich aber gut erinnern. Zunächst hatte ich nach dem damaligen Berlin-Marathon eine zwölftägige Laufpause wegen einer Muskelverletzung eingelegt. Zuvor war ich 434 Tage in Serie gelaufen. Der Anfang der jetzigen Serie fand in Cuxhaven auf dem Deich statt. Mir war von Anfang an klar, dass ich wieder  jeden Tag laufen wollte. An eine Dauer von drei Jahren habe ich freilich nicht gedacht.

Die Frage nach dem „Wie ist das möglich“ kann ich relativ leicht beantworten. Es müssen die entsprechenden Rahmenbedingungen vorliegen. Man muss das Laufen mit seinem sonstigen  Leben in Einklang bringen. Würde ich auf einer  Ölplattform arbeiten wäre es wohl etwas schwierig. Mit meiner sehr frühen Büroarbeitszeit lässt sich das Täglichlaufen aber gut vereinbaren, auch wenn ich  aufgrund des frühen Aufstehens um 5:15 Uhr am Nachmittag oder Abend manchmal ziemlich müde bin. Das private Umfeld muss/oder sollte mitspielen. Meine Frau zieht voll mit;  sie toleriert  mein Täglichlaufen nicht nur – sie unterstützt es sogar: „Du musst doch heute noch laufen!“ Das hilft ungemein, andersherum könnte ich es mir ziemlich stressig vorstellen. An dieser Stelle kann ich nur ein ganz großes DANKESCHÖN sagen!
Grundvoraussetzung  für dreijähriges Täglichlaufen ist in jedem Fall und wohl an erster Stelle eine robuste Gesundheit. Die habe ich zum Glück. Manchmal meine ich zwar, dass ich  relativ häufig erkältet bin. Aber letztlich hat es mich in den letzten drei Jahren nie völlig umgehauen. Kleinere Verletzungen  waren zu überwinden:  Muskelbeschwerden,  Aduktoren,  Leistenbeschwerden oder das Knie  hat gezwickt. Vor einem halben Jahr bin ich innerhalb weniger Wochen mehrfach umgeknickt. An einigen Tagen war es unangenehm. Im Nachhinein kommt mir das ziemlich unbedeutend vor. 
Wer einen längeren Zeitraum täglich laufen durfte hat vor allem ganz viel Glück gehabt. Aber dieses Glück oder diese Möglichkeit muss man erkennen. Man muss das Glück sprichwörtlich beim Zopfe packen.  Das macht den Täglichläufer aus.  Man will es und man macht es. 
Warum??? Dieser Frage stehe ich  nach wie vor ziemlich verständnislos gegenüber.  Für mich ist es einfach nur  richtig. Und je länger ich es mache, desto besser geht es mir  dabei. Ich werde sicher niemanden dazu raten täglich laufen zu gehen.  Auf die Idee soll jeder selbst kommen oder auch nicht.
Bei meinem gestrigen Jubiläumslauf  hatte ich, ja ein Glücksgefühl und ich war auch stolz auf das Erreichen  dieser 3-Jahresmarke.  Aber vor allem – und das ist viel nachhaltiger – bin ich mit  meinem Projekt „Täglichlaufen“  im Reinen und zufrieden. 
Es gibt sicher viele  Dinge im Leben, die wichtiger sind. Aber der  Tag hat  24 Stunden und die reichen alle Male aus damit  für dieses  mir persönlich sehr wichtig gewordene Projekt  Zeit bleibt. 
So wünsche ich mir, dass ich mein Täglichlaufen noch einige Zeit fortsetzen kann. 
 Die "Dicke Marie" im Tegeler Forst, mit etwa 900 Jahren der älteste Baum in Berlin.
Das verkörpert Zeit.


3 Kommentare:

der Fischlaker Läufer hat gesagt…

Hallo Dietmar, haste einen Platz in Berlin bekommen ?? Schönen 1. Advent.
Christian

der Fischlaker Läufer hat gesagt…

Hallo Dietmar, geht es gut ? Lange nichts gelesen. Biste in einer Woche am See zum Marathon oder der Seerunde ?
Alles gute.
Christian

Running Wiesel hat gesagt…

Hallo Christian, danke für die Nachfrage. Tatsächlich habe ich ja schon seit einem Jahr nichts mehr geschrieben. Ich hatte über viele Wochen eine Fußverletzung und musste eine Laufpause einlegen. Seit gut vier Monaten laufe ich wieder täglich, meistens kürzere Strecken und langsamer bin ich auch geworden und jünger ja auch nicht. An Marathon ist überhaupt nicht zu denken. Ich hoffe es geht Dir gut und Du kannst Dich laufend fit und gesund halten.

Alles Gute
Dietmer