Donnerstag, 18. August 2011

Laufen, zum Beispiel wie Philipp Hövelmann

Beim Düsseldorf-Marathon im Mai hatte ich das Glück für einen kurzen Augenblick die Spitze des Läuferfeldes mit einigen Kenianern und dem Deutschen Jan Fitschen beobachten zu können. Sie kamen mir mit einigen Kilometern Vorsprung entgegen und bretterten mit wahnwitzigem Tempo um eine Kurve. Laufen und Laufen ist halt doch ein Unterschied. Ich habe im Stadtteil einen guten Läufer wohnen, dem ich hin und wieder begegne. Es ist Philipp Hövelmann, der seit einigen Jahren für einen größeren Verein, nämlich der LG Dortmund startet. Bestzeit über 5 Km - 14:59; für den HM - 1:10:38 Stunden. Aus Zeitungsberichten ist er mir bestens bekannt. Ich bin immer beeindruckt, mit welch eleganten ùnd leichtfüßigen Schritten er seine Trainingsläufe absolviert. Ein Läufer, der immer ein freundlichen Gruß oder zumindest ein kurzes Winken übrig hat, ein Umgang, den nicht alle Läufer pflegen. Ich bin immer froh, wenn er mir "nur" entgegen kommt. Doch heute, am frühen Morgen, hat es mich dann doch mal wieder erwischt. Selbst ging es mir leidlich; ich hatte noch die Kilometer von gestern in den Beinen, bei denen ich mal wieder ein zügigeres Tempo versucht hatte. Den Preis für solche Eskapaden zahle ich dann immer am nächsten Tag. So hörte ich trotz meines mühseligen Atmens und meiner schweren Schritte ein paar kurze und schnelle Schritte hinter mir; nur einen Augenblick, da war er schon vorbei und weit voraus, wie immer mit einem kurzem und freundlichem Gruß. Ehrlich gesagt wäre ich aber in diesem Augenblick gerne unsichtbar gewesen. Es ist aber schon ok so. Ich will es auch nicht darauf schieben, dass ich mehr als doppelt so alt bin. Das Alter spielt da ausnahmsweise eine völlig untergeordnete Rolle. Aber es ist schon gut, dass bei "offiziellen" Läufen die schnellen Leute nach dem Start rasch aus dem Blick verschwunden sind, wenn man sie überhaupt zu Gesicht bekommt. So gesehen laufe ich in meiner eigenen Liga, genau wie heute Morgen, am 18. August 2011, bei meinem 156. Serienlauf. Es waren um 7.00 Uhr nebenbei 15°C, aber die Wetterfrösche haben trotzdem für heute hochsommerliche Temperaturen angesagt. Egal, gelaufen bin ich ja schon, wenn auch nicht so schnell wie...

3 Kommentare:

Marcus hat gesagt…

Nach meiner Betrachtung ist die Geschwindigkeit sekundär. Vollkommen uninteressant (sofern man keine Wettkampfziele verfolgt). Wenn man langsamer unterwegs ist und andere einen überholen, ja und? Das ist doch nicht schlimm. Jeder Mensch ist anders. Ich finde es toll, daß Dein Beispiel Dich nett grüßt. Der einstige hiesige Lokalmatador (10 KM in 29 Minuten) – sah immer aus wie eine Panzerfaust, derartig verbissen. Grüßen? Undenkbar.

Erfreue Dich an Deinem Laufen, egal in welchem Tempo. Und, je schneller Du läufst, desto schneller ist der Genuß vorbei.

In diesem Sinn, laufe und genieße!

Alles Gute,

Marcus

Running Wiesel hat gesagt…

Hallo Marcus,
ich glaube ich muss etwas klar stellen. Ich leide durchaus nicht darunter, dass ich nicht schneller bin. Hatte schließlich genug Zeit mich daran zu gewöhnen. :-)

Allerdings bewundere ich auch durchaus, was so manche Wettkampfsportler drauf haben.

Unser Lokalmatador vermittelt darüber hinaus Freude am Laufen. Man sieht es ihm einfach an. Daher habe ich die heutige Begegnung hier auch mal festgehalten.

Liebe Grüße
Dietmar

Marcus hat gesagt…

Alles klar, dann habe ich das falsch verstanden.

Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell manche laufen können und auch, unter welchen Bedingungen - speziell Hitze. Gewisse Menschen sind eben zum Laufen geboren; ich jedenfalls nicht.

Genieße das Wochenende,

liebe Grüße

Marcus