Sonntag, 21. November 2010

Erster Raureif





Es war ein Lauf aus der Dunkelheit in den Tag. Sternklarer Himmel, sonderbar hell, weil der fast volle Mond meinen Weg ansatzweise andeutete. Erst verschwanden die Sterne, die Venus begleitete mich noch eine Weile. Der Mond senkte sich allmählich über die brachliegenden Felder. Der Tag machte sich bemerkbar und das nächtliche Himmelslicht wurde nicht weiter benötigt. Am Wegesrand auf den Pflanzen zeigte sich der erste zart Raureif in diesem Herbst. 2 °C und das Schwitzen hielt sich an diesem Morgen in Grenzen. So langsam sollte sich jetzt auch die Sonne bemerkbar machen. Doch der Morgendunst zeigte sich zäh und am Waldesrand bildete sich leichter Nebel. Was können Vögel um diese Jahreszeit schön zwitschern. Schade, dass ich kein Vogelkundler bin und den Gesang nicht zuordnen kann. Unverkennbar aber der Warnruf eines Fasans und später dann die Krähen. Man sagt den Rabenvögel ja eine bemerkenswerte Lernfähigkeit nach. Ich bin dann immer enttäuscht, wenn sie davon fliegen, sobald ich mich ihnen nähere. Sie müssten doch eigentlich wissen, dass ich zu langsam bin und schon aus diesem Grunde keine Gefahr bedeute. Außerdem bin ich an und für sich sehr friedfertig. Deshalb freue ich mich, dass heute einmal einer dieser sehr stattlichen Vögel am Wegrand am Boden bleibt, als ich an ihm vorbei laufe.

An einer Weggabelung, die ich heute zum zweitenmal überlaufe, ist ein PKW vorgefahren und abgestellt, mit Blick in Richtung Sonnenaufgang. Ich bin froh, dass ich auch ohne fahrbaren Untersatz den mogendlichen Zauber erleben darf. Der Sonnenaufgang ist heute auch nicht außergewöhnlich spektakulär, sondern ganz normal schön. Aber es ist schon ein bisschen verückt, dass Leute sich am Sonntagmorgen ins Auto setzen, um einen Blick in die Natur zu werfen.

Gestern nachmittag, heute Morgen und den ganzen Tag über zeigt der November ein Gesicht, was man ihm eigentlich nicht zutraut. Heute Mittag strahlt dann auch die Recklinghäuser Altstadt, übermalt von einem tiefblauen Himmelszelt.

2 Kommentare:

Marcus hat gesagt…

Vorweg, das dritte Photo ist ein Traum – als großer Wolkenfreund bin ich davon höchst begeistert! Bei solchen Bedingungen die Welt im Laufschritt zu genießen, ist wahrlich grandios. Fasane habe ich jetzt schon einige Zeit nicht mehr gesehen, jetzt wo Du das erwähnst, fällt mir das auf; seltsam.

Die ersten winterlichen Kälteausläufer erlebte ich hier bereits Ende Oktober – das erste Mal seit acht Jahren. Ich bin gespannt, mit welcher Macht der Winter uns seine Aufwartung machen wird.

Weiterhin genußvolle Läufe in der wunderbaren Welt der Natur!

Running Wiesel hat gesagt…

Danke, Marcus. wenn die Witterungsbedingungen so sind wie in den letzten Tagen, dann ist es halt wunderschön. Und bei der Kulisse geht das mit den Fotos wie von selbst. Ja, für Wolken habe ich auch was übrig. Da schaue ich gerne nach oben und staune.
Viele Grüße
Dietmar