Sonntag, 28. November 2010

Eiskalter 1. Advent






Minus 5 Grad kurz vor sieben Uhr, als ich meinen Lauf beginne. Knackige Kälte empfängt mich draußen. Dazu der Mond und die Venus am wolkenlosen Morgenhimmel. Zum Glück ist die Luft sehr trocken und es ist windstill. Raureif schmückt die Pflanzen; der Schnee hingegen ist am Vortage weggeschmolzen. Viel war es auch nicht und die Wege waren auch schneefrei geblieben. Erneut ist es ein wunderschöner Morgen zum Laufen. An meiner neuen Strecke entdecke ich einen schön geschmückten Natur-Weihnachtsbaum, vielleicht 4 oder 5 Meter hoch. Ja, wir haben schon den ersten Advent. Es ist draußen unglaublich ruhig. Die weiten landwirtschaftlichen Flächen, mit Raureif ausgestattet und die Eiseskälte verstärken den Eindruck der Stille noch. Es hat schon faszinierende Züge, so dass ich hin und wieder innehalte und mich umschaue. Zwischendurch verliere ich mich in diesem Lauf, das Gefühl für Zeit und Raum kommt abhanden und ich bin überrascht, als ich in die Wirklichkeit wieder eintauche. Im Osten ist im Verlaufe einer guten Stunde ein schmales Wolkenband aufgezogen, was den Sonnenaufgang für mich unsichtbar bleiben lässt. Es stört meine Freude nicht.

Was aber die Harmonie von Natur, Landschaft, Licht, und Einsamkeit stört ist das Machwerk zivilisationsgeschädigter Gestalten, die eine Autositzbank an abgelegener Stelle entsorgt haben. Auch wenn ich dieses Ding jetzt schon seit ein paar Tagen wahrnehmen muss und mein Erstaunen und Kopfschütteln nicht mehr ganz so stark sind wie beim ersten Entdecken, bleibt die Fassungslosigkeit über soviel Frevel. Wahrscheinlich lachen die Übeltäter über ihre skurrile Hinterlassenschaft und finden es komisch. Mag es sie in irgend einer Form wieder einholen, auch wenn mir da der Glaube an einen gerechten Ausgleich fehlt.

Zuhause fällt mir beim dokumentieren meiner "Daten" auf, dass ich in dieser Woche jeden Tag laufen war. Da ich versuchsweise dazu übergegangen bin meine Statistik bei 1-2-sports zu führen, ist es mir zuvor nicht bewusst geworden. Es war keine Absicht, kein Plan, es hat sich einfach mal so ergeben. Es gibt auch keinen Plan irgend etwas fortzuführen oder zu entwickeln. Manchmal sind die Dinge verrückt und unerklärlich.

4 Kommentare:

Marcus hat gesagt…

Ja, das ist absolut verrückt – eben hat das Jahr begonnen und nun naht bereits Weihnachten. Die Zeit rast und wir rasen alle mit; ob wir wollen oder nicht. Wenn die Welt hier auch leicht weiß ist, wirklichen Schnee gab es noch nicht. Dafür eine wunderbare Kälte, die doch sehr angenehm ist. Wenngleich das ungewöhnlich ist, vor einem Jahr hatten wir hier 20 °C mehr.

Zu der Bank sage ich lieber nichts; da könnte ich im Kreis springen. Ich will gar nicht wissen, was in solchen Schrumpfköpfen vorgeht, die dafür verantwortlich zeichnen.

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag, einen ruhigen ersten Advent und weiterhin viel Freude beim Laufen!

der Fischlaker Läufer hat gesagt…

Heute morgen um 8,30 Uhr am Baldeneysee 10 km gelaufen. Tolle Eindrücke und Stimmung. "Arschkalt" aber toll. Wollte erst in meinem Blog ( wird selten gepflegt ) darüber schreiben. Dachte aber : Das macht Diddi viel besser. Und prompt werde ich durch diesen Bericht bestätigt. Besser kann man es nicht ausdrücken.

Running Wiesel hat gesagt…

Lieber Marcus,
danke für Deine guten Wünsche. Die Zeit ist brutal und wirt werden ihr nicht davon laufen. Am Wochenende sind mir die Kälte und Dunkelheit schon recht. An Wochentagen fehlt mir etwas Gelassenheit, die innerliche Ruhe um diese Umstände in mir aufzunehmen. Aber 20 °C muss ich um diese Jahreszeit auch nicht haben. Nehmen wir es aber so wie es ist. Dir weiterhin alles Gute.
Dietmar

Running Wiesel hat gesagt…

Lieber Christian,
laufen am Baldeneysee ist ohnehin eine tolle Sache. Schön, dass Du das genießen kannst. Danke für Deine freundlichen Worte und weiterhin viel Spaß und vor allem gute Gesundheit (keine Stürze mehr).
Viele Grüße
Dietmar