Seit dem 22. Juli 2013 laufe ich jetzt täglich, ohne einen Tag aussetzen zu müssen. Mithin sind 11 Monate rum. In der Tat, die Vorstellung 1 Jahr täglich zu laufen wird deutlicher und an meiner Bereitschaft dieses zu erreichen soll es nicht fehlen. Letzten Endes bleibt abzuwarten, ob das Glück auf meiner Seite bleibt und sich keine unüberwindbaren Hindernisse in den Weg stellen.
Zwei Dinge haben den zurückliegenden Laufmonat geprägt und haben diesen Zeitraum zu dem vielleicht intensivsten Monat werden lassen.
Zum einen war da ein vierzehntägiger Urlaub auf Usedom. Nicht nur das tägliche Laufen am Strand oder im Wald, auch die intensive Erkundung der Insel waren sehr schön und inspirierend.Urlaubsort war Swinemuende. Wir haben die Seebäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin besucht, aber auch Städte und Gemeinden wie Wolgast, Peenemuende und Usedom. Für ein paar Stunden waren wir zudem mit der Bahn in Stalsund.
Mit der Rückehr dann ein Unwetter über die Ruhrgebietsstädte mit Schäden, wie ich sie hier noch nicht erlebt habe und bisher nur aus dem Fernsehen erfahren habe. Das Unwetter hat hier die Landschaft verändert. Nach ersten Schätzungen sind allein in Recklinghausen mindestens 8.250 Bäume auf öffentlichen Flächen (Straßen und Parks) beschädigt oder zerstört. Das ist etwa ein Viertel des Gesamtbestandes. Waldgebiete sind dabei noch gar nicht erfasst. Die Bilder machen ratlos und stumm. Letztlich sind wir in Mitteleuropa klimatisch sehr begünstigt, ja verwöhnt. Jetzt hat man hier mal erlebt, welche Kräfte eine entfesselte Natur entfalten kann.
Hier die Auflistung meiner Läufe:
Fr. 23,05.2014 6,67 Km
Viel Sonne am frühen Abend. Die Wolken haben sich bis an den Horizont zurückgezogen. Im Wald viel Matsch und große pfützen.
Sa. 24.05.2014 6,31 Km
So. 25.05.2014 6,29 Km
Mo. 26.05.2014 2,05 Km
anstrengende Anreise nach Usedom, um 20.30 Uhr "serienerhaltender" Lauf
Di. 27.05.2014 4 Km
Lauf von Swinemünde bis zur polnisch-deutschen Grenze
2 Spechte beobachtet; Sturm! An der waldumsäumten Straße in Richtung Ahlbeck und Heringsdorf lässt es sich aber gut laufen.
Mi. 28.05.2014 8,08 Km
Waldlauf, Reh und Specht beobachtet
Do. 29.05.2014 8,43 Km
zwei Spechte und eine winzige Waldmaus
Fr. 30.05.2014 7 Km
Strandlauf an der Ostsee; schon um 6 Uhr sehr viel Sonne und ich komme ordentlich ins Schwitzen
Sa. 31.05.12014 6,11 Km
Strandlauf zum Leuchtturm nach Swinemünde
So. 01.06.2014 4,41 Km
Strandlauf
Mo. 02.06.2014 9 Km
Waldlauf
Di, 03.06.2014 10 Km
Waldlauf
Mi. 04.06.2014 5 Km
Strandlauf zum Leuchtturm
Do. 05.06.2014 4,47 Km
Strandlauf
Fr. 06.06.2014 14 Km
durch den Wald zum Wolgastsee; Rehbeobachtung; am See viele Libellen.
Abends sehr schöner Sonnenuntergang und danach noch ein echter Höhepunkt. Im Dickicht zwischen Strand und Promrnade nacht sich ein Wildschwein bemerkbar. Schließlich überquert es den Zugangsweg zum Strand nur wenige Schritte von uns entfernt in einem wahren "Schweinsgalopp".
Sa. 07.06.2014 3 Km
am Strand
So. 08.06.2014 15,006 Km
zum Wolgastsee; aber Fotostop am See,die Mücken motivieren dazu nicht zu lange stehen zu bleiben
Mo. 09.06.2014 2,2 Km
Abreisetag
_______________________
Die Fahrt mit dem Reisebus verläuft zunächst reibungslos. Doch dann, fast schon im Ruhrgebiet angekommen, setzt ein Unwetter ein und bringt verheerende Zerstörungen mit sich. Die Fahrt, die eigentlich nur noch eine knappe Stunde dauern sollte, wird zu einer chaotischen Irrfahrt durch nahezu unpassierbare Städte. Aus der vermeintlichen Stunde werden dreieinhalb Stunden. Den letzten Kilometer bewältigen wir zu Fuß, mit zwei Koffern und diversem Handgepäck. Zuhause ist zum Glück alles in Ordnung.
Di. 10.06.2014 6,1 Km
Das Unwetter hat große Verwüstungen hinterlassen. Große Teile meiner üblichen Laufstrecke sind unpassierbar. Nach der kurzen Nacht bin ich doch ziemlich zermürbt. Zudem 27 Grad, mein bisher wärmster Lauftag in diesem Jahr.
Mi. 11.06.2014 6,31 Km
Do. 12.06.2014 2 Km
Fr. 13.06.2014 8,14 Km
Sa. 14.06.2014 8,73 Km
So.15,06.2014 16 Km
2 Wildgänse fliegen über mich hinweg; Rehbeobachtung; 2 Hasen die sich merkwürdig verhalten, kämpfen sie oder tollen sie herum. Ein toter Igel am Straßenrand. Vor etwa zehn Jahren ist mir mal ein Igel über den Weg gelaufen. Ein seltener Gast oder er lässt sich zumindest nicht sehen.
Mo. 16.06.2014 2,27 Km
Fasan am Wegesrand
Di.17.062014 6,15 Km
Entlang der Zechenbahntrasse sind viele umgestürzte Bäume zersägt worden. Es richt sehr intensiv nach Holz. Fasan sitzt nur drei Schritte von mir entfernt auf einen dicken auf dem Boden liegenden Ast.
Mi. 18.06.2014 3,33 Km
Do. 19.06.2014 18 Km
Feldhase geht türmen; leider eine ganze Reihe wildernder Katzen unterwegs
Fr. 20.06.2014 3,12 Km
Sa. 21.06.2014 3,13 Km
So. 22.06.2014 20 Km
Mein erster Lauf im kalendarischen Sommer. Beim Start um halbsechs waren es angenehme 10 Grad. Ein schöner, ruhiger und einsamer Lauf. Hasen und Fasane gab es zu bewundern. Nach wie vor erfüllt mich die Zertörung vieler Bäume mit großer Bestürzung und auch mit Traurigkeit.
Jahreskilometer: 1.100 Km (das entspricht der Entfernung Recklinghausen - Warschau)
3 Kommentare:
Dobry dzien, lieber Dietmar,
und schöne Grüße nach Polen. ;) Vorweg meine besten Wünsche (wenn das so leicht wäre) für Dein bevorstehendes Jubiläum – möge es Dir gelingen. Doch ja, ich weiß um die Unwägbarkeiten, die sehr unerwartet sich manifestieren können. Dennoch, es wird wahr werden.
Der Kontrast vom urlaubsherrlichen Usedom in bezug auf die zerstörten Bäume und mehr war sicherlich extrem. In der Tat eine Katastrophe, für die Natur und auch für viele Menschen. Es ist ein Jammer.
Ansonsten zeugt Dein Rückblick von gelebter Abwechslung und nicht wenige Läufe berichten von positiven Besonderheiten tierischer Natur – so soll es sein. Einige Putzels sah ich hier länger nicht, wie beispielsweise Fasane. Offensichtlich sind sie zu Dir gezogen.
Für den letzten Abschnitt zum Jubiläum wünsche ich Dir nur viel Gesundheit – der Rest kommt von allein.
Alles Gute,
Marcus
Dien dobre und danke lieber Marcus, insbesondere für die guten Wünsche. Was das Erreichen meines Jubiläums angeht bin ich durchaus optimistisch. Doch habe ich demütig anzunehmen was bis dahin auf mich zukommt. Meine tierischen Begegnungen sind doch recht bescheiden. Vielleicht registriere ich daher auch deshalb Augenblicke die die meisten Zeitgenossen eher als belanglos bezeichnen würde.
Dir alles Gute
Dietmar
"Dobry dzien" ist selbstverständlich die richtige Schreibweise. Ich habe mich von der Aussprache verleiten lassen. Diese Sprache hat es auch echt in sich. :-)
Kommentar veröffentlichen