Sonntag, 22. Juni 2014

Laufen auf Usedom und Rückkehr ins Chaos











Seit dem  22.  Juli 2013 laufe ich jetzt täglich, ohne einen Tag aussetzen zu müssen. Mithin sind 11 Monate rum. In der Tat, die Vorstellung 1 Jahr täglich zu laufen wird deutlicher und an meiner Bereitschaft dieses zu erreichen soll es nicht fehlen. Letzten Endes bleibt abzuwarten, ob das Glück auf meiner Seite bleibt und sich keine unüberwindbaren Hindernisse in den Weg stellen.

Zwei  Dinge haben den zurückliegenden Laufmonat geprägt und haben diesen Zeitraum zu dem vielleicht intensivsten Monat werden lassen.

Zum einen war da ein vierzehntägiger Urlaub auf Usedom. Nicht nur das tägliche Laufen am Strand oder im Wald, auch die intensive Erkundung der Insel waren sehr schön und inspirierend.Urlaubsort war Swinemuende. Wir haben die Seebäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin besucht, aber auch Städte und Gemeinden wie Wolgast, Peenemuende und Usedom. Für ein paar Stunden waren wir zudem mit der Bahn in Stalsund.

Mit der Rückehr  dann ein Unwetter über die Ruhrgebietsstädte mit Schäden, wie ich sie hier noch nicht erlebt habe und bisher nur aus dem Fernsehen erfahren habe. Das Unwetter hat hier die Landschaft verändert.  Nach ersten Schätzungen sind allein in Recklinghausen mindestens 8.250 Bäume auf öffentlichen Flächen (Straßen und Parks) beschädigt oder zerstört. Das ist etwa ein Viertel des Gesamtbestandes. Waldgebiete sind dabei noch gar nicht erfasst. Die Bilder machen ratlos und stumm. Letztlich sind wir in Mitteleuropa klimatisch sehr begünstigt, ja verwöhnt.  Jetzt hat man hier mal erlebt, welche Kräfte eine entfesselte Natur entfalten kann.

Hier die Auflistung meiner Läufe:

Fr. 23,05.2014     6,67 Km
Viel Sonne am frühen Abend. Die Wolken haben sich bis an den Horizont zurückgezogen. Im Wald viel Matsch und große pfützen.

Sa. 24.05.2014     6,31 Km

So. 25.05.2014     6,29 Km

Mo. 26.05.2014     2,05 Km
anstrengende Anreise nach Usedom, um 20.30 Uhr "serienerhaltender" Lauf

Di. 27.05.2014     4 Km
Lauf von Swinemünde bis zur polnisch-deutschen Grenze
2 Spechte beobachtet; Sturm! An der waldumsäumten Straße in Richtung Ahlbeck und Heringsdorf lässt es sich aber gut laufen.

Mi. 28.05.2014     8,08 Km
Waldlauf, Reh und Specht beobachtet

Do. 29.05.2014     8,43 Km
zwei Spechte und eine winzige Waldmaus

Fr. 30.05.2014     7 Km
Strandlauf an der Ostsee; schon um 6 Uhr sehr viel Sonne und ich komme ordentlich ins Schwitzen

Sa. 31.05.12014     6,11 Km
Strandlauf zum Leuchtturm nach Swinemünde


So. 01.06.2014     4,41 Km
Strandlauf

Mo. 02.06.2014     9 Km
Waldlauf

Di, 03.06.2014     10 Km
Waldlauf

Mi. 04.06.2014     5 Km
Strandlauf zum Leuchtturm


Do. 05.06.2014     4,47 Km
Strandlauf


Fr. 06.06.2014     14 Km
durch den Wald zum Wolgastsee; Rehbeobachtung; am See viele Libellen.
Abends sehr schöner Sonnenuntergang und danach noch ein echter Höhepunkt. Im Dickicht zwischen Strand und Promrnade nacht sich ein Wildschwein bemerkbar. Schließlich überquert es den Zugangsweg zum Strand nur wenige Schritte von uns entfernt in einem wahren "Schweinsgalopp".  



Sa. 07.06.2014     3 Km
am Strand

So. 08.06.2014     15,006 Km
zum Wolgastsee;  aber Fotostop am See,die Mücken motivieren dazu nicht zu lange  stehen zu bleiben



Mo. 09.06.2014     2,2 Km
Abreisetag
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Die Fahrt mit dem Reisebus verläuft zunächst reibungslos. Doch dann, fast schon im Ruhrgebiet angekommen, setzt ein Unwetter ein und bringt verheerende Zerstörungen mit sich. Die Fahrt, die eigentlich nur noch eine knappe Stunde dauern sollte, wird zu einer chaotischen Irrfahrt durch nahezu unpassierbare Städte. Aus der vermeintlichen Stunde werden dreieinhalb Stunden. Den letzten Kilometer bewältigen wir zu Fuß, mit zwei  Koffern und diversem Handgepäck. Zuhause ist zum Glück alles in Ordnung.


Di. 10.06.2014      6,1 Km
Das Unwetter hat große Verwüstungen hinterlassen. Große Teile meiner üblichen Laufstrecke sind unpassierbar. Nach der kurzen Nacht bin ich doch ziemlich zermürbt.  Zudem 27 Grad, mein bisher wärmster Lauftag in diesem Jahr.















Mi. 11.06.2014     6,31 Km

Do. 12.06.2014     2 Km

Fr. 13.06.2014       8,14 Km

Sa. 14.06.2014      8,73 Km

So.15,06.2014     16 Km  
2 Wildgänse fliegen über mich hinweg; Rehbeobachtung; 2 Hasen die sich merkwürdig verhalten, kämpfen sie oder tollen sie herum.  Ein toter Igel am Straßenrand. Vor etwa  zehn Jahren ist mir mal ein Igel über den Weg gelaufen. Ein seltener Gast oder er lässt sich zumindest nicht sehen.

Mo. 16.06.2014     2,27 Km
Fasan am Wegesrand

Di.17.062014        6,15 Km
Entlang der Zechenbahntrasse sind viele umgestürzte Bäume zersägt worden. Es richt sehr intensiv nach Holz. Fasan sitzt nur drei Schritte von mir entfernt auf einen dicken auf dem Boden liegenden Ast.

Mi. 18.06.2014      3,33 Km

Do. 19.06.2014     18 Km
Feldhase geht türmen; leider eine ganze Reihe wildernder Katzen unterwegs

Fr. 20.06.2014       3,12 Km

Sa. 21.06.2014     3,13 Km

So. 22.06.2014    20 Km
Mein erster Lauf im kalendarischen Sommer. Beim Start um halbsechs waren es angenehme 10 Grad. Ein schöner, ruhiger und einsamer Lauf. Hasen und Fasane gab es zu bewundern.  Nach wie vor erfüllt mich  die Zertörung vieler Bäume mit großer Bestürzung und auch mit Traurigkeit.

Jahreskilometer: 1.100 Km (das entspricht der Entfernung Recklinghausen - Warschau)

3 Kommentare:

Täglichläufer hat gesagt…

Dobry dzien, lieber Dietmar,

und schöne Grüße nach Polen. ;) Vorweg meine besten Wünsche (wenn das so leicht wäre) für Dein bevorstehendes Jubiläum – möge es Dir gelingen. Doch ja, ich weiß um die Unwägbarkeiten, die sehr unerwartet sich manifestieren können. Dennoch, es wird wahr werden.

Der Kontrast vom urlaubsherrlichen Usedom in bezug auf die zerstörten Bäume und mehr war sicherlich extrem. In der Tat eine Katastrophe, für die Natur und auch für viele Menschen. Es ist ein Jammer.

Ansonsten zeugt Dein Rückblick von gelebter Abwechslung und nicht wenige Läufe berichten von positiven Besonderheiten tierischer Natur – so soll es sein. Einige Putzels sah ich hier länger nicht, wie beispielsweise Fasane. Offensichtlich sind sie zu Dir gezogen.

Für den letzten Abschnitt zum Jubiläum wünsche ich Dir nur viel Gesundheit – der Rest kommt von allein.

Alles Gute,

Marcus

Running Wiesel hat gesagt…

Dien dobre und danke lieber Marcus, insbesondere für die guten Wünsche. Was das Erreichen meines Jubiläums angeht bin ich durchaus optimistisch. Doch habe ich demütig anzunehmen was bis dahin auf mich zukommt. Meine tierischen Begegnungen sind doch recht bescheiden. Vielleicht registriere ich daher auch deshalb Augenblicke die die meisten Zeitgenossen eher als belanglos bezeichnen würde.

Dir alles Gute
Dietmar

Running Wiesel hat gesagt…

"Dobry dzien" ist selbstverständlich die richtige Schreibweise. Ich habe mich von der Aussprache verleiten lassen. Diese Sprache hat es auch echt in sich. :-)