Donnerstag, 12. Juli 2012

Morgenstund


Der sintflutartige Regen vom Vortag hat sich verzogen. Die Luft ist reingewaschen. Vor der Tür begrüßt mich eine frische Brise. Gleich wird die Sonne aufgehen und ich habe Zeit. Zeit die allein mir gehört. Jedenfalls für die nächsten zwei Stunden. Allein das wirkt schon beruhigend.

Nach ein paar Schritten höre ich einen Fasan. Ich bekomme ihn nicht zu sehen. Dafür aber eine junge schwarzweiß getupfte Katze, die herumstreicht. Es geht über den Bach, der jetzt gegenüber gestern fast wieder auf Normalmaß geschrumpft ist. Dann vor mir drei kräftige Krähen auf dem Weg: als ob sie Kriegsrat halten. Aber sie müssen dann doch weichen. Jetzt muss ich kurz noch  durch die Siedlung, dann über die A2-Überquerung und dann bin ich im Wald. Nachdem mich vorher die tief stehende Sonne geblendet hat, genieße ich jetzt den augenschonenden Schatten. Die Vögel geben ein Konzert. Es gibt jetzt keine störenden Nebengeräusche. Tut das gut!

Rehe gibt es heute in der Brandheide nicht zu sehen. Die Uhrzeit wäre eigentlich richtig. Dann komme ich auf`s offene Feld. Eine große Anzahl Krähen halten hier ihr Frühstück ab.

Jetzt überquere ich eine Straße und es geht in das kleine Naturschutz "Becklemer Tal". Zunächst sagt mir ein Hase kurz guten Morgen. Na ja, eigentlich eher unfreiwillig. Er kommt aus einem schmalen Pfad auf den Hauptweg, erblickt mich und macht auch gleich wieder kehrt. Auch Hasenbegegnungen gibt es hier nur wenige. Im letzten Jahr war es etwas mehr. Aber 2012 ist wohl kein gutes Jahr für die Hasen.

Inzwischen sind nicht nur die Hasen unterwegs. Erst kommt mir eine Läuferin mit angeleintem Hund entgegen. Dann ein Radfahrer mit Hund und später noch ein Läufer ohne Hund und ohne Rad.

Der kleine Wald ist leider schnell durchlaufen. Es geht jetzt durch die Felder. Ich bin da etwas zwie gespalten. Auch Landwirtschaft ist ein Eingriff in die Natur. Aber immerhin hier wächst was. Scharen von Krähen und Tauben haben ihren Spaß daran.

Mein Lauf geht nach 1 1/2 Stunden langsam zu Ende. Noch kurz durch die Siedlung. Wieder begegne ich einem Kätzchen,dieses mal  mit einem ganz schwarzen Fell. Dann hat mich die Wirklichkeit wieder.

"Morgenstund` hat Gold im Mund." Das Sprichwort hat durchaus seine Berechtigung.

2 Kommentare:

Marcus hat gesagt…

Wie wahr, lieber Dietmar, Morgenstund hat Gold im Mund. Wobei sich für mich die Frage stellt, welche Stunde die Zeit schlägt und ob ich mit leerem Magen oder nicht laufe. Erst danach weiß ich, ob die Morgenstunde goldig oder eher von silber geprägt sein wird. ;))

Dennoch, Du hast vollkommen Recht – früh morgens oder in der Nacht, das sind wunderbare Zeiten zum Laufen. Was man dort alles erleben kann, ja, das ist nur traumhaft schön.

Ich wünsche Dir mehr dieser grandiosen Läufe und an dieser Stelle ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße

Marcus

Running Wiesel hat gesagt…

Was ich noch am frühen Morgen um diese Jahreszeit schätze sind die angenehmen Temperaturen, auch wenn wir uns zur Zeit über übermäßige Temperaturen auch sonst nicht beschweren können. Doch auch bei 20 Grad neute Nachmittag bin ich ordentlich ausgelaufen.

Ich wünsche Dir ebenfalls ein schönes Wochenende, lieber Marcus.