Sonntag, 7. Februar 2010

Hast du alles gegeben?

Winterlaufserie Duisburg 2010
1. Lauf am 6. Februar über 10 Km

Die Erkältung in dieser Woche kam zur Unzeit. An meinem Start habe ich aber eigentlich nie gezweifelt. Aber es war klar, dass ich nicht an meine Zeit aus dem Vorjahr kommen könnte. Das waren 58:53 Minuten. Heute vielleicht 65 Minuten? Ich wußte es eigentlich überhaupt nicht einzuschätzen.

Bereits meine 4. Teilnahme bei der WLS: 2007, 2008, 2009, 2010.
Da jede Serie aus 3 Läufen besteht ist die Anreise schon Routine. Ich war pünktlich da und so konnte ich den ersten Start über die 10 Km gerade noch miterleben. Ein imposant großes Läuferfeld, das sich da auf dem Weg machte. Da nach circa 1,5 Km der Startbereich ein weiteres Mal durchlaufen wird, konnte man sehen, wie schnell sich das Feld auseinander zieht. Irre das Tempo an der Spitze.

Ich hatte Zeit mich in aller Ruhe einzulaufen. Meine Beine fühlten sich gut an. Kein Wunder, konnte ich doch nur am Donnerstag in dieser Woche laufen. Das Tempotraining für Dienstag vorgesehen fiel der Erkältung zum Opfer. Die Erkältung spürte ich auch jetzt noch. Vor allem die Atemwege machten mir zu schaffen. Die Atemnot würde heute zu einem Problem werden. Aber ich wollte nicht von vorn herein aufstecken. Auf der Hinfahrt hatte ich mir mein Laufziel zurecht gelegt. Ich wollte nach dem Rennen die Frage, ob ich alles gegeben hätte, positiv beantworten können.

So stellte ich mich zu Start bei dem Schild auf, welches einen Schnitt von 6:00 Minuten pro Kilometer in Aussicht stellte. Ich behielt vor mir zwei Läuferinnen von den "Roadrunnern Essen" im Auge. Die machten den Eindruck, dass sie wußten was sie tun und liefen sehr gleichmäßig. 5:54 Minuten nach dem ersten Kilometer war super. Das ließ alles offen. Natürlich auch die Gefahr, dass es für heute zu schnell sein könnte. Es war wirklich ein sehr gleichmäßigers Laufen. Die ersten drei Kilometer in 17:38 Minuten und "Halbzeit" bei 5 Kilometer in 29:22 Minuten. Das war hochgerechnetetwas schneller als vor einem Jahr! Mir war schon klar, das es keine Gewähr war, dass ich das durchlaufen könnte. Das Laufen war heute von den ersten Metern anstrengend gewesen. Ich musste mich zusammenreißen.

Auch bei 6 Km waren die "Roadrunners noch direkt vor mir. Es war langsamer geworden; der sechste Kilometer in 6:07 Minuten. Eine Roadrunnerin hatte offensichtlich leichte Schwierigkeiten. Der Atem war lauter geworden. Mir ging es aber wohl auch nicht besser. Jetzt hieß es kämpfen. Auch auf den folgenden drei Kilometern verlor ich einige Sekunden. Die Laufbedingungen waren übrigens optimal. Etwa 5 Grad, windstill, auch der Regen störte nicht. Ich hatte wohl meine Brille in die Hand genommen. Die Strecke war gut zu laufen. Etwas Matsch im Wald. Sonst optimal. So bei 7,5 Km trennten sich die Roadrunners voneinander. Ich blieb irgendwo dazwischen.

53:46 Minuten nach 9 Kilometern. In dem Bereich signalisiert immer eine Musikgruppe durch lautes Trommeln, dass es bald geschafft ist. Viel zuzusetzen hatte ich jetzt nicht mehr. Bloß noch unter die Stundenmarke bleiben. Der Schwäche nicht nachgeben. Ein freundliches Schild: noch 500 m. Dann ins Stadion. Der Blick auf die Uhr. Die Stunde ist nicht in Gefahr. Also konzentriert weiter laufen und nicht aufhören. Endlich das piepen der Zeiterfassung. 59:37 Minuten auf meiner Uhr, offiziell eine Sekunde weniger. Besser als ich am Start hoffen konnte. Leider 43 Sekunden langsamer als vor einem Jahr.

Alles gegeben? Auf alle Fälle. Habe keine Sekunde freiwillig abgegeben. Laufziel für heute erreicht! Das Summen auf der Rückfahrt (zum Glück hat es keiner gehört) zeigte jedenfalls, dass ich ganz zufrieden war.

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